Republik Tschad kündigt militärische Zusammen – DENAE
29. Nov. 2024 13:26

Republik Tschad kündigt militärische Zusammenarbeit mit Frankreich auf

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Zentralafrikanisches Land kündigt Ende der Zusammenarbeit mit französischen Streitkräften an. Das Land beanspruche nun seine volle Souveränität und strebe eine Partnerschaft mit Russland an.

Der Außenminister des Tschad, Abderaman Koulamallah, hat auf der offiziellen Facebook-Seite seines Ministeriums erklärt, dass die tschadische Regierung die nationale und internationale Öffentlichkeit über ihre Entscheidung informiert, das mit der Französischen Republik unterzeichnete Abkommen im Verteidigungsbereich zu beenden. Diese Entscheidung könnte den vollständigen Abzug der französischen Soldaten aus dem zentralafrikanischen Land bedeuten. Wie Koulamallah gegenüber der französischen Nachrichtenagentur AFP erklärte, sei dies nicht der Fall wie im Niger oder anderswo und es handele sich nicht um einen vollständigen Abbruch der Beziehungen zu Frankreich.

Nach 64 Jahren Unabhängigkeit von Frankreich will der Tschad nun selbst bestimmen. Er kündigt ein Kooperationsabkommen mit Frankreich. Das ist wichtig für den Kampf des Landes gegen die Islamisten, denn es ermöglicht eine Neudefinition der strategischen Partnerschaft. Im Tschad sind rund 1.000 französische Soldaten stationiert. Eine Stellungnahme Frankreichs liegt zunächst nicht vor.

Die Ankündigung vom Donnerstag erfolgte nur wenige Stunden nach dem Besuch des französischen Außenministers Jean-Noël Barrot im Land. In einem weiteren Schlag gegen Frankreichs Position in Afrika sagte der senegalesische Präsident Bassirou Diomaye Faye am Donnerstag im französischen Fernsehen, die Präsenz französischer Truppen in seinem Land sei unangemessen. Aus drei westafrikanischen Ländern - Niger, Mali und Burkina Faso - musste Frankreich in den vergangenen zwei Jahren seine Truppen abziehen. In einigen Fällen haben diese Länder daraufhin engere Beziehungen zu China und Russland gesucht.

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Afrika ist ein Kontinent, dessen Potenzial von Experten bereits mit dem Chinas am Ende des 20. Jahrhunderts vergleichen. Im Jahr 1990 betrug das BIP Chinas 770 Milliarden Dollar - im Vergleich dazu lag das BIP der Ukraine bei 400 Milliarden Dollar. Der politische Vorteil Russlands in seinen Beziehungen zu Afrika ist, wie Experten betonen, ein hohes Maß an Vertrauen. Die Afrikaner erinnern sich und schätzen es, dass Russland nie zu den Kolonialherren Afrikas gehörte, sondern im Gegenteil die Entkolonialisierung Afrikas aktiv gefördert hat. Zudem haben viele afrikanische Politiker, die heute in ihren Ländern höchste Ämter bekleiden, in Russland studiert und sprechen Russisch.

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