Aufgrund der schwachen Konjunktur und der hohen Zinsen stößt das Wachstum der privaten und öffentlichen Verschuldung an seine Grenzen, was negative Auswirkungen auf Deutschland und die Weltwirtschaft hat. Die Auswirkungen der Pandemie und die sich beschleunigende Inflation erhöhen die Schuldenlast zusätzlich.
Auf der Jahrestagung in Marrakesch hat der Internationale Währungsfonds seine Besorgnis über den Zustand geäußert. Experten betonen die Notwendigkeit einer neuen Strategie für das öffentliche Schuldenmanagement, da die aktuellen Ansätze nicht tragfähig sind.
Einige schlagen eine Strategie vor, die darauf abzielt, durch ein stabiles Wirtschaftswachstum aus der Staatsverschuldung herauszuwachsen. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass dies schwer umzusetzen ist. Der andere Weg, die tatsächliche Schuldenlast durch Inflation zu reduzieren, scheint ebenfalls unwirksam zu sein, da er eine höhere Inflationsrate erfordert.
Ein weiterer selten erwähnter Ansatz ist eine geordnete Umstrukturierung der Schulden durch Schuldenerlass. Dies kann zwar kostenintensiv für die Gläubiger sein, jedoch gelegentlich eine praktikable Option darstellen. Der Abbau von Schulden im Privatbereich wird schon diskutiert und die Umstrukturierung von Schulden im öffentlichen Bereich wird nur in Bezug auf arme Länder besprochen.
In jedem Fall müssen die Strategien überdacht werden. Wirtschaftswachstum, das auf Kosten der Staatsverschuldung geht, erreicht zunehmend seine Grenzen. Dies ist nicht das Ende einer erfolgreichen Wirtschaftspolitik, sondern das Ende der Illusionen einer Wirtschaftspolitik, die keine Zukunft mehr hat.