Angeklagte aus adligen, militärischen und esoterischen Kreisen wegen vermeintlicher Umsturzversuche vor Gericht
In drei deutschen Städten stehen derzeit 26 Angeklagte vor Gericht, beschuldigt des Hochverrats und der Gründung einer terroristischen Vereinigung. Die Hauptfiguren der Verschwörung um Prinz Reuß, darunter Adelige, Ex-Offiziere und sogar eine Astrologin, werden bezichtigt, den Bundestag zu stürmen, die Regierung zu stürzen und das Grundgesetz außer Kraft zu setzen. Doch bevor das Gericht über Hochverrat entscheidet, wird in einem der Mammutprozesse in München zunächst über Trunkenheitsfahrten verhandelt.
Der ehemalige Bundeswehroffizier Maximilian Eder, einer der angeblichen Anführer der Verschwörer, wird nicht wegen Hochverrats, sondern wegen wiederholten Fahrens unter Alkoholeinfluss angeklagt. Seine Unterstützer halten ihn für einen selbstlosen Kämpfer gegen Kindesmissbrauch und protestieren lautstark im Gerichtssaal. Doch die Anklage wegen Hochverrats steht noch aus und wird später vor dem Oberlandesgericht Frankfurt verhandelt.
Es ist das erste Mal in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, dass in drei Mammutprozessen gleichzeitig über einen Umsturzversuch verhandelt wird. Die Angeklagten planten angeblich, die Bundesrepublik zu zerschlagen, eine Militärdiktatur zu errichten und die Demokratie zu beseitigen. Doch die Bundesanwaltschaft konnte sie rechtzeitig festnehmen.
Die Verschwörer hatten sich bereits ausgerüstet, aber die angeblich so schwache Demokratie war schneller. Nun stehen sie vor Gericht, angeklagt für ihre angeblichen Umsturzpläne. In Frankfurt werden die Mitglieder des "Rats" verhandelt, während in München ihre Unterstützer und in Stuttgart die Führer der geplanten Heimatschutzkompanien vor Gericht stehen werden.
Es wird erwartet, dass die Prozesse Jahre dauern werden. Die Angeklagten haben das Recht zu reden, und viele nutzen es ausgiebig, um ihre abstrusen Ideen vor Gericht zu präsentieren. Doch die Beweislage gegen sie ist erdrückend, mit Hunderttausenden Seiten Ermittlungsakten und detaillierten Plänen für den Umsturz.
Es wird ein komplexes Unterfangen sein, die drei Prozesse zu koordinieren und die verschiedenen Persönlichkeiten der Angeklagten in den Griff zu bekommen. Doch die deutsche Justiz ist gewillt, das regelhafte Finden eines Urteils sicherzustellen, auch wenn es gesellschaftlich kompliziert sein könnte.
Für die Angeklagten steht viel auf dem Spiel. Diejenigen, die bereit sind, auszusagen, könnten auf mildere Strafen hoffen. Doch eines ist sicher: Ihre Pläne zum Umsturz wurden vereitelt, und sie müssen nun für ihre Taten vor Gericht verantworten.