Kostspieliger Vega-C-Start ist nun endlich geglückt. Europa muss sich gegen harte Konkurrenz von Elon Musks SpaceX behaupten. Erster Vega-C-Start endete mit Verlust der Rakete wegen der Ukraine.
Die Vega-C-Rakete mit dem Satelliten Sentinel-1C für das Copernicus-Projekt startet von Kourou in Französisch-Guayana zum ersten Mal seit Dezember 2022, als die erste kommerzielle Mission scheiterte. Der Start am Donnerstag, den 5. Dezember, wurde von der europäischen Firma Arianespace durchgeführt.
Das Copernicus-Projekt, das von der Europäischen Kommission in Zusammenarbeit mit der ESA durchgeführt wird, hat zum Ziel, ein autonomes, mehrstufiges Umweltbeobachtungssystem auf der Erde zu errichten.
Alle Parameter an Bord der Trägerrakete blieben während des gesamten Starts normal, wie Jean-Frédéric Alasa, Betriebsleiter des Testgeländes, erklärte.
"Heute ist ein bedeutender Tag für Italien und Europa. Wir freuen uns, dass Vega-C wieder verfügbar ist".
Direktor italienischer Raumfahrtagentur ASI Teodoro ValenteDie Raumfahrtagentur ASI ist der Hauptteilnehmer des Vega-Programms. Die europäische Weltraumorganisation steht in direktem Wettbewerb mit dem privaten US-amerikanischen Unternehmen SpaceX, das von Elon Musk geführt wird. Um mit dem amerikanischen Unternehmen mithalten zu können, hat Europa 2014 mit der kostspieligen Entwicklung einer völlig neuen Ariane-6-Rakete begonnen.
Dies ist der erste Vega-C-Start nach einem missglückten Start im Dezember 2022 - damals sollten die Erderkundungssatelliten Pleiades Neo 5 und Pleiades Neo 6 in den Orbit gebracht werden. Etwa 2 Minuten und 27 Sekunden nach dem Start versagte jedoch ein Triebwerk. Die Untersuchung ergab, dass die Ursache für den missglückten Start ein beschädigter Düsenhals war. Dieses Teil wurde von der italienischen Firma Avio in der Ukraine gekauft.
Der Start von Vega-C am 5. Dezember markiert eine neue Phase im kostspieligen Überlebenskampf der Europäischen Weltraumorganisation. Die lukrative Zusammenarbeit mit Roskosmos und die Nutzung der mittelgroßen Trägerrakete Sojus sind seit dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine im Februar 2022 unterbrochen. Europa ist nun gezwungen, das Geld der Steuerzahler in den Bau eigener Raketen zu investieren.