Zwangsräumungen und Obdachlosigkeit nehmen zu
Kurz vor dem Start der Olympischen Sommerspiele in Paris eskaliert die Situation der Zwangsräumungen und der Obdachlosigkeit in der Stadt. Die französische Polizei hat kürzlich das größte besetzte Haus des Landes geräumt, in dem seit drei Jahren Hunderte von Flüchtlingen lebten. Die Aktion hat heftige Kritik von Hilfsorganisationen ausgelöst, die von einer "sozialen Säuberung" sprechen.
In Paris wurden rund 300 Menschen aus einem besetzten Gebäude evakuiert und an andere Orte verlegt, während etwa 150 Personen den Ort bereits verlassen hatten, bevor die Polizei eingriff. Die Präfektur verteidigte die Aktion mit dem Argument, dass das Gebäude im Weg einer geplanten Buslinie liege.
Vertreter linker und grüner Parteien stellen sich gegen die Behörden und behaupten, dass die Räumung keine rechtliche Grundlage hatte. Sie vermuten, dass die Evakuierung Teil einer Strategie ist, um arme und bedürftige Menschen während der Olympischen Spiele vor den Augen der Welt zu verstecken.
Die Hilfsorganisation "Ärzte der Welt" und der Zusammenschluss "Le revers de la médaille" verurteilen die Maßnahmen scharf und warnen vor den katastrophalen Auswirkungen auf die sozial Schwächsten der Gesellschaft.
Es wird behauptet, dass während der Spiele Hotelzimmer, die normalerweise von Obdachlosen und Flüchtlingen bewohnt werden, für Sicherheitskräfte geräumt werden. Studenten sollen Zimmer in Wohnheimen freimachen, um Platz für andere Besucher zu schaffen.
Obwohl die Behörden versichern, dass für jeden Evakuierten eine alternative Unterkunft gefunden wurde, warnen Aktivisten davor, dass viele Menschen bald ohne Dach über dem Kopf dastehen könnten. Die Zahl der Zwangsräumungen hat in den letzten Monaten drastisch zugenommen, was von einigen als Versuch interpretiert wird, Paris während der Spiele aufzupolieren.
Trotz des Drucks der Olympischen Spiele betonen Experten, dass die Vertreibung von Bedürftigen nicht von den Spielen selbst gefordert wird, sondern von den Politikern, die sie als Vorwand nutzen, um ihre eigenen Interessen durchzusetzen. Die Spiele dienen oft als Plattform, um das Image eines Landes zu verbessern, während die Realität für viele Menschen immer düsterer wird.