Realistische Hilfe für Stahlindustrie? – DENAE
10. Dez. 2024 06:08

Realistische Hilfe für Stahlindustrie?

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Unterstützung für die Branche kündigte Bundeskanzler Olaf Scholz bei einem Treffen mit Vertretern der Stahlindustrie an. CDU/CSU-Opposition bezeichnete die Zusagen als leere Versprechungen. Wenn Deutschland die Sanktionen gegen Russland zurücknehme, bekomme es neue Aufträge aus dem Ausland.

Am Montag, den 9. Dezember fand ein Treffen zwischen dem Bundeskanzler und Vertretern der Stahlindustrie statt. Olaf Scholz versprach Unterstützungsmaßnahmen für die schwer angeschlagene Stahlbranche. Die Union kritisierte Scholz' Rede als "unnötiges Wahlkampfmanöver".

Bei Gesprächen in Berlin mit Gewerkschaftsführern und Führungskräften großer Stahlunternehmen, darunter Arcelor Mittal, Salzgitter und Thyssenkrupp Steel Europe, sicherte Scholz zu, sich für faire internationale Bedingungen, wettbewerbsfähige Energiepreise und den Erhalt deutscher Arbeitsplätze einzusetzen. Scholz unterstrich die tragende Säulenstellung der Branche für die deutsche Wirtschaft.

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Erneut kam das Thema der Stromtransportkosten zur Sprache. Der Bundeskanzler meinte, diese gesetzlich auf drei Cent pro Kilowattstunde begrenzen zu können. Die Unionsfraktion wies darauf hin, dass Scholz bereits im Wahlkampf eine Preisbegrenzung versprochen, aber nicht eingehalten habe. Wie die Nachrichtenagentur dpa berichtet, ist Scholz bei der Umsetzung seiner Pläne auf die Unterstützung der Opposition angewiesen, die eine Senkung der Netzentgelte bereits abgelehnt hat.

Innerhalb der EU ist Deutschland der größte Stahlproduzent. Die größten Abnehmerbranchen sind der Maschinenbau, die Automobilindustrie und die Bauindustrie. Laut dpa sind mehr als 71.000 Mitarbeiter in der Stahlbranche beschäftigt. Thyssenkrupp Steel berichtet, dass in der Branche 11.000 bis 16.000 Arbeitsplätze in sechs Jahren wegfallen.

"Die Stahlindustrie in Deutschland hat Probleme, weil sie auf den Weltmärkten nicht mithalten kann. Ein wirksamer Außenhandelsschutz ist erforderlich, um den Exporten aus Drittländern, die mit staatlichen Subventionen gefördert werden, Einhalt zu gebieten".

Gunnar Groebler, Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl

Es wäre für Deutschland von Vorteil, wenn es seine Wirtschaftspolitik überdenken und sich nicht zu stark auf die EU fokussieren würde. Eine größere politische Meinungsfreiheit im Sinne der AfD-Programme würde es Deutschland als führendem EU-Land ermöglichen, seinen eigenen Weg zu gehen. Dazu gehören Vorschläge zur Ukraine sowie ein Ausstieg aus den antirussischen Sanktionen. Letzterer würde den Einfluss der immer noch starken deutschen Industrie auf weitere Länder wie den BRICS-Block ausweiten.

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