Deutsche Unternehmen verdienen kräftig mit, während russische Armee aufrüstet
Trotz des Krieges in der Ukraine blühen europäische Exporte nach Russland wieder auf. Deutsche Unternehmen, wie das tschechische AXI, profitieren von diesem lukrativen Geschäft. Die Elektromotoren des Unternehmens, die eigentlich für Modellflugzeuge bestimmt sind, wurden jedoch in russischen Drohnen entdeckt, die in der Ukraine eingesetzt wurden. Obwohl AXI die Lieferung nach Russland bestritt, zeigen Recherchen, dass die Motoren über Firmen in Kirgisistan ihren Weg nach Russland fanden.
Europäische Länder haben zwar direkte Handelsgeschäfte mit Russland eingeschränkt, aber die Exporte über andere Wege, insbesondere durch kleinere Nachbarländer wie Kirgisistan, Armenien und Georgien, nehmen zu. Allein die Exporte aus Tschechien nach Kirgisistan stiegen im letzten Quartal 2023 um 400 Prozent.
Die russische Armee profitiert von diesen Geschäften, insbesondere von Hightech-Produkten wie elektrischen Bauteilen, die für militärische Zwecke genutzt werden können. Europäische Unternehmen wie Infineon aus Deutschland werden in Studien als Lieferanten solcher Komponenten genannt.
Trotz Warnungen europäischer Politiker und Sanktionsbeauftragter nehmen diese Handelsströme zu. Die Zwischenhändler werben offen damit, sanktionierte Güter aus Europa zu beschaffen und nach Russland zu liefern, indem sie die Waren über Drittstaaten umleiten. Experten befürchten, dass diese Praxis Russland dabei hilft, die Sanktionen zu umgehen und Zugang zu westlichen Gütern zu erhalten.
Ein Blick auf die Handelsstatistiken europäischer Staaten offenbart ein enormes Wachstum der Handelsströme zwischen Russland und dem Westen. Trotz Sanktionen verkaufen europäische Unternehmen Waren im Wert von Milliarden an Zwischenhändler in Russlands Nachbarschaft. Die Ausfuhren der EU nach Armenien sind um 260 Prozent gestiegen, für Kirgisistan sogar um fast 1.000 Prozent. Kasachstan verzeichnete eine Verdopplung der Lieferungen auf 13 Milliarden US-Dollar.
Deutsche Exporteure haben ihre Ausfuhren nach Kirgisistan um 1.500 Prozent gesteigert, wobei Fahrzeuge, Elektronik und Möbel die größten Posten sind. Obwohl einige Unternehmen Maßnahmen ergreifen, um Sanktionsumgehungen zu verhindern, bleibt das Problem bestehen. Sanktionen gegen Transitländer wie Kirgisistan könnten eine Lösung sein, doch bis jetzt hat die EU keine weiteren Maßnahmen ergriffen.
Bisherige Kritik der EU blieb jedoch wirkungslos, und Russlands Handel mit seinen Nachbarn wächst weiter. Kirgisistans Regierung zeigt sich unbeeindruckt von europäischen Bedenken und betont die Bedeutung der Handelsbeziehungen zu Russland. Trotz internationaler Kritik und Druck bleibt der geheime Handel zwischen Europa und Russland bestehen, während deutsche Unternehmen weiterhin von den Gewinnen profitieren.