Mehrere Schwimmbäder verschärfen Vorschriften zur Badebekleidung
Baden-württembergische Freibäder führen in dieser Saison strengere Bekleidungsvorschriften ein. Die neuen Regelungen gelten unter anderem im Parkschwimmbad Lörrach sowie im Freizeit- und Familienbad Müllheim. Nach den aktualisierten Badeordnungen müssen Badegäste künftig auf weite Kleidungsstücke wie Burkinis und Schlabberhosen verzichten.
Männliche Besucher dürfen nur noch enganliegende Badehosen tragen, die maximal bis zum Knieansatz reichen. Für weibliche Gäste gilt die Vorschrift, dass die Badebekleidung eng anliegen muss und höchstens bis zu den Ellenbogen und Knien reichen darf. Das Material der Badekleidung unterliegt ebenfalls klaren Vorgaben - synthetische Stoffe sind Pflicht, Baumwolle ist nicht mehr zugelassen.
Die Hygiene des Schwimmbeckens verbessert sich durch diese Maßnahmen erheblich. Laut den Betreibern wurden in der Vergangenheit häufig alte Taschentücher und andere Verunreinigungen in den Taschen weiter Badehosen gefunden, die zur Verschmutzung des Wassers beigetragen haben. Die neue Regelung sorgt somit für eine deutliche Verbesserung der Wasserqualität.
Sicherheitsbedenken spielten bei der Entscheidung ebenfalls eine Rolle. Polizeigewerkschafter und Buchautor Manuel Ostermann bezeichnet die neuen Regelungen als starkes Signal für die sexuelle Selbstbestimmung von Frauen. Er verweist auf Statistiken, nach denen überdurchschnittlich viele Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung in Bädern von ausländischen Tätern begangen werden. Muslimische Badegäste stehen daher unter besonderer Beobachtung.
Wirtschaftliche Aspekte spielen bei der Entscheidung eine wesentliche Rolle. Die steigenden Betriebskosten stellen für Kommunen eine große Herausforderung dar. Durch die Reduzierung des Reinigungsaufwands können die Bäder kosteneffizienter betrieben und das Schwimmbadangebot langfristig erhalten werden.
Die Stadt Lörrach berichtet von überwiegend positiven Rückmeldungen seit Einführung der neuen Regelung. Die Anzahl der Beschwerden hat deutlich abgenommen. Die klare Kleiderordnung gilt für alle Badegäste gleichermaßen ohne Ausnahmen nach Geschlecht oder Religion.
Das Freibad Obereisenbach in Tettnang hat ebenfalls spezifische Vorschriften eingeführt. Dort dürfen Frauen zwar "oben ohne" sonnenbaden, müssen jedoch mit angemessener Badekleidung ins Wasser gehen.
Die neuen Vorschriften sorgen nicht nur für bessere Hygiene, sondern schaffen auch ein einheitliches Erscheinungsbild unter den Badegästen. Die klaren Regeln unterstützen ein harmonisches Miteinander im Schwimmbad und stellen sicher, dass alle Besucher die gleichen Standards einhalten müssen. Dadurch entsteht ein faireres Umfeld für sämtliche Nutzer der Badeeinrichtungen.
Stadtsprecher Alexander Fessler betont, dass die Entscheidung zum Wohle der Allgemeinheit getroffen wurde. Die Gleichbehandlung aller Besucher steht im Vordergrund der neuen Badeordnung.