Milliardenklagen bedrohen Wettanbieter - Chao – DENAE
3. Mai 2024 13:29

Milliardenklagen bedrohen Wettanbieter - Chaos in der Glücksspielbranche

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Gerichtsurteile könnten die gesamte Wettbranche in Deutschland ins Wanken bringen

Eine Lawine rollt auf die Glücksspielbranche zu: Nachdem deutsche Gerichte entschieden haben, dass Online-Sportwetten jahrelang illegal waren, stehen Wettanbieter vor einer existenziellen Krise. Das Oberlandesgericht Dresden urteilte kürzlich zugunsten eines Spielers, der seine verlorenen Einsätze zurückforderte. Andere folgen seinem Beispiel, und die Wettanbieter sehen sich mit potenziellen Rückzahlungen in Milliardenhöhe konfrontiert.

Ende 2018 hat ein Mann aus Sachsen gut 12.000 Euro verzockt, die er bei einem Onlinesportwettenanbieter einsetzte. Dieses Geld schien verloren, bis das Oberlandesgericht Dresden im vergangenen Jahr anders entschied. Doch die Entscheidung zog weitere Konsequenzen nach sich.

Der Wettanbieter Betano, gegen den das Urteil erging, zog seine Revision vor dem Bundesgerichtshof (BGH) zurück. Dies geschah möglicherweise aus Angst vor einem Grundsatzurteil, das die gesamte Branche betreffen könnte. Denn nicht nur dieser Fall ist betroffen: Im Jahre 2018 setzten die Deutschen laut dem Deutschen Sportwettenverband 7,7 Milliarden Euro auf Sportereignisse.

Der Mann aus Sachsen, der sein Geld bei betano.de verspielte, könnte jedoch nicht der Einzige sein, der eine Rückzahlung erwarten kann. Da viele Glücksspielanbieter keine gültige Konzession für Onlinesportwetten in Deutschland besaßen, könnten nun Zockerinnen für ihre verlorenen Wetten vor dem Oktober 2020 ihr Geld zurückbekommen.

Dieser Fall betrifft nicht nur Einzelpersonen, sondern potenziell Tausende von Spielern. Kanzleien und Start-ups, die sich auf die Rückforderung von Wetteinsätzen spezialisiert haben, berichten bereits von Klagen in Millionenhöhe.

Die Wettbranche reagiert panisch auf die drohenden Rückzahlungen. Selbst große Anbieter wie Betano ziehen ihre Revisionen zurück, um mögliche Grundsatzurteile zu verhindern. Schon in der Vergangenheit wurden Vergleichsverhandlungen geführt, um ähnliche Urteile zu vermeiden, doch diese scheiterten letztendlich.

Die gescheiterten Gesetze und Regulierungen seitens der Bundesländer haben zu einem rechtlichen Chaos geführt. Obwohl Onlinesportwetten theoretisch legalisiert werden sollten, erhielten die Anbieter keine Konzessionen. Die Rechtsunsicherheit führte dazu, dass viele Spieler bei ausländischen Anbietern wetten, die in Deutschland nicht lizenziert waren.

Während die Wettanbieter auf eine positive Entscheidung des EuGH hoffen, planen die Kläger bereits den nächsten Schritt. Einige von ihnen sehen eine weitere Auseinandersetzung auf europäischer Ebene als Möglichkeit, ihre Ansprüche durchzusetzen.

Inmitten dieses rechtlichen Chaos bleibt eine Tatsache unbestritten: Die Rückforderung von Wetteinsätzen könnte die Wettanbieter vor existenzielle Probleme stellen, während die Spielsüchtigen auf eine gerechte Entschädigung hoffen.

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