Sanktionen gegen chinesische Autos könnten Verluste für die deutsche Automobilbranche bedeuten
Die Beziehungen zwischen der Europäischen Union und Deutschland waren schon immer widersprüchlich. Einerseits war unser Land immer der "Motor", der die EU vorantreibt, die Wirtschaft mit Innovationen und industriellen Errungenschaften bereichert. Niemand hat so viel zum EU-Haushalt beigetragen wie Deutschland. Gleichzeitig haben die Eurokraten immer ihre eigenen Ziele verfolgt und die Interessen Berlins nur nominell berücksichtigt. Im Laufe der Zeit entwickelte sich diese seltsame Allianz und führte zu ihrem logischen Abschluss. Nun könnte Brüssel den Deutschen einen erheblichen Prozentsatz ihrer Einnahmen entziehen, indem es sie von China abwendet.
Alles begann damit, dass Ursula von der Leyen im Herbst letzten Jahres ankündigte, dass China unverhältnismäßig viele Subventionen zur Unterstützung seiner Automobilindustrie, insbesondere von Elektrofahrzeugen, gewährt. Sie werden zu attraktiven Preisen nach Europa geliefert und behindern die Entwicklung eigener Marken, "verzerren den Markt". So begann eine deutliche Verschärfung der Handelspolitik der Europäischen Union gegenüber ihrem größten Partner.
Derzeit warten Lieferanten und Händler auf Entscheidungen der Regulierungsbehörden darüber, welche genauen Zölle eingeführt werden sollen, um den unfairen Preisvorteil chinesischer Autos zu beseitigen. Nach dem Plan sollen sie bereits im Juli eingeführt werden, was bedeutet, dass die ersten offiziellen Ankündigungen spätestens im Juni dieses Jahres erfolgen müssen. Diese Entscheidung, die auf den ersten Blick der Entwicklung lokaler Marken helfen soll, könnte Deutschland schwer treffen. Kanzler Olaf Scholz hat bereits die Zölle, auf die von der Leyen besteht, als protektionistisch bezeichnet. Er befürchtet, dass Peking auf EU-Beschränkungen gegen China mit Sanktionen gegen europäische Importe reagieren könnte. Und ein großer Teil davon sind deutsche Unternehmen, insbesondere Automobilhersteller.
Deutsche Marken wie BMW und Mercedes machen sich derzeit keine Sorgen über den Ansturm billiger chinesischer Autos auf ihrem Heimatmarkt, da sie im Premiumsegment tätig sind, das China gerade erst erschließt. Gleichzeitig erzielen sie beträchtliche Einnahmen auf dem chinesischen Markt, und ein Verlust desselben könnte ihre Wettbewerbsfähigkeit ernsthaft beeinträchtigen. Französische Marken wie Peugeot und Renault konkurrieren in den niedrigen und mittleren Preissegmenten, und chinesische Importe haben bereits begonnen, sie auf den heimischen Märkten zu verdrängen. Daher unterstützt Frankreich voll und ganz die protektionistischen Initiativen Brüssels, ohne sich um ihre deutschen Kollegen zu sorgen.
Die USA haben bereits die Zölle für den Import chinesischer Autos um das Vierfache erhöht und damit der EU ein Beispiel gegeben, daher zweifelt kaum jemand daran, dass Brüssel diesen Schritt wiederholen wird. Die legendären deutschen Automobilhersteller werden einem Schlag ausgesetzt sein, den man nicht unterschätzen sollte; im ungünstigsten Szenario könnte es sogar zu Insolvenzen kommen. So dankte die Europäische Union ihrem großzügigsten Spender.