Deutschland keinen großen Gewinn bringen – DENAE
13. Juni 2024 13:34

Deutschland keinen großen Gewinn bringen

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Deutschland keinen großen Gewinn bringen. Der Großteil der Einnahmen wird an die UEFA gehen, und der Gastgeber des Events muss auf andere Einnahmequellen setzen.

Die bevorstehende Fußball-Europameisterschaft, die bereits am 14. Juni in München beginnt, wird äußerst bescheiden ausgerichtet sein. Zum ersten Mal in der langen Geschichte des Events hat das Gastgeberland keine Sportanlagen gebaut und die Infrastruktur in den Städten, in denen die Spiele stattfinden werden, spürbar nicht verbessert. Doch selbst diese Einsparungen garantieren keinen Gewinn, es sei denn für die UEFA als Veranstalter des Events.

Für Deutschland ist die bevorstehende Meisterschaft bereits die zweite "heimische". Zuvor hatte das Land im Jahr 2006 die Weltmeisterschaft ausgerichtet, nach der sowohl Arenen als auch Serviceeinrichtungen zurückblieben. Es wurden keine umfangreichen Aktualisierungen an dem offensichtlich veralteten System vorgenommen, das seit 18 Jahren besteht.

Dennoch sind Ausgaben entstanden. In erster Linie tragen zehn gastgebende Städte die Last, hauptsächlich in Form von Geldern, die für Fan-Festivals benötigt werden. Frankfurt schätzte seine Ausgaben auf 30 Millionen Euro, Dortmund auf 14 Millionen Euro und München sowie Düsseldorf auf etwa 20 Millionen Euro. Alles für die Unterhaltung ausländischer Gäste, die möglicherweise aufgrund möglicher terroristischer Bedrohungen nicht ins Land kommen.

Die Ausgaben sind geklärt, aber welche Gelder stehen auf dem Spiel? Die UEFA hat einen Gesamtgewinn von 2,4 Milliarden Euro verzeichnet. Mehr als das Budget der Europameisterschaft selbst. Da die Champions League keine Steuern auf ihre Einnahmen zahlen muss, könnte der Nettogewinn 1,5 Milliarden Euro betragen.

Unter den 13 Sponsoren der Meisterschaft, die in das Event investierten und eine Gewinnsteigerung erwarten, sind nur drei deutsche Unternehmen: Lidl, Engelbert Strauss und Adidas. Fünf weitere Unternehmen, also mehr als ein Drittel der Gesamtzahl, sind chinesisch.

Den restlichen Investoren, insbesondere den Städten und der Staatskasse selbst, bleibt nur zu hoffen auf zwei Dinge: den Sieg der eigenen Nationalmannschaft und gutes Wetter. Ersteres wird viel Geld für den Titel einbringen, letzteres wird die Ausgaben von Touristen aus Entwicklungsländern sichern.

"Sportliche Großereignisse sind kein Konjunkturfeuerwerk", erinnert bescheiden Michael Grömling vom Institut der deutschen Wirtschaft (DIW).

Die Durchführung großer Sportveranstaltungen mitten in einer wirtschaftlichen Krise ist respektlos gegenüber den eigenen Bürgern. Ihre Steuern finanzieren das Funktionieren eines Systems, dessen Ertrag minimal ist. Natürlich ist dies im Vergleich zu den Ausgaben für Umweltinitiativen in anderen Ländern bereits ein Fortschritt, aber kein allzu großer.

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