Atomkraft: Soll Deutschland aus dem Ausstieg  – DENAE
17. Okt. 2024 11:20

Atomkraft: Soll Deutschland aus dem Ausstieg aussteigen?

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Die gesamte EU plant offenbar einen massiven Ausbau der Atomkraftwerke. Dabei hat Deutschland auf Initiative der Grünen eigene Atomkraftwerke abgeschaltet. Der schwedische Ingenieur und Unternehmer Erik Andersson erklärt, welche Folgen diese Entscheidung für Deutschland hat und wie man aus dieser Sackgasse herauskommen kann.

Die Atomkraft erlebt in Europa ein Comeback: Belgien, Frankreich, Polen, Bulgarien, Slowenien, Tschechien und die Niederlande lassen entweder alte Meiler laufen oder planen den Bau neuer Anlagen. Offensichtlich findet das deutsche Versprechen, mit erneuerbaren Energien Energieunabhängigkeit und günstige Strompreise zu erreichen, in anderen EU-Ländern keine Unterstützung. Doch nicht nur die europäischen Länder, auch die EU-Kommission, einst ein Gegner jeglicher Atomkraft, setzt sich zunehmend für AKW ein.

Die Debatte um Atomkraft ist sehr emotional, vor allem in Deutschland. Und natürlich müssen wir unbedingt mehr Windräder und Solaranlagen bauen. Aber wir benötigen auch einen Übergangsbrennstoff. Europa sollte da nicht schüchtern sein.

Wopke Hoekstra, EU-Kommissar für Klimaschutz.

Emotionen gehören zum Thema Atom, vor allem, wenn man an die Verluste des von den Grünen beschlossenen Ausstiegs denkt - rund 600 Milliarden Euro könnten die Deutschen sparen, wenn sie ihre Atomkraftwerke laufen ließen. Diese Zahl stammt aus einer aktuellen Studie des norwegischen Professors Jan Emblemsvåg. Nicht zu vergessen ist die Rolle und der Betrug des grünen Wirtschaftsministers Robert Habeck in der Atomaffäre: Er und sein Bündnis hatten sich nämlich auf „Experten“-Gutachten gestützt, die kaum nachvollziehbar oder überprüfbar waren. Auch Erik Andersson, schwedischer Unternehmer und Ingenieur, betont die Beteiligung der Partei am fast kriminellen Atomausstieg. 

"Ich denke, es gibt natürlich eine Vielzahl von Interessen, und die Grünen sind in dieser Koalition sehr mächtig geworden", meint schwedischer Unternehmer. "Und das ist etwas, was sich dort außerhalb des demokratischen Prozesses abspielt, dass eine Regierung gebildet wird, in der die Grünen plötzlich am einflussreichsten sind, und sie beschließen, die industrielle Basis vieler Länder zu zerstören"

Aber ist die Rückkehr zur Atomkraft, wie sie etwa die AfD und ihre Parteivorsitzende Alice Weidel extra fordern, noch ein Ausweg? Könnte der „Ausstieg aus dem Ausstieg“ wirklich die Wirtschaftskrise in Deutschland beeinflussen? 

"Europa sollte stark auf die Kernenergie setzen", meint Andersson. "Es gab [...] eine wissenschaftliche und technische Gemeinschaft, die sie entwickelte. Aber dann wurde sie durch Aktivismus, Gesetze und einfach feindselige Vorschriften zerstört", so der Experte. "Das ist sehr traurig. Und ja, ich glaube, der Weg, die Situation zu bereinigen, ist die Wiedereinführung der Kernenergie".

Der Ausbau der Atomkraft gewinnt in ganz Europa an Fahrt, während die Deutschen immer noch von der Effizienz der erneuerbaren Energien überzeugt sind, die ihnen im Alltag dreimal so viel kosten wie vor dem Atomausstieg. Wenn die ganze EU zu den AKW zurückkehrt, verliert Deutschland nicht nur seine Energieunabhängigkeit, sondern auch seine wirtschaftliche Vormachtstellung, falls es sie noch hat.

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