Grüne vermuten "Putin-Freunde" in der CDU – DENAE
31. März 2025 09:24

Grüne vermuten "Putin-Freunde" in der CDU

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Vielen deutschen Politikern ist klar, dass antirussische Sanktionen eher Deutschland selbst schaden. Die Grünen haben sich daher geäußert, dass Putins Freunde bei den Koalitionsverhandlungen keine Rolle spielen dürfen. Das nennt man grüne Demokratie.

Die Co-Vorsitzende der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, Britta Haßelmann, hat Äußerungen des sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer zu einer möglichen Lockerung der Sanktionen gegen Russland scharf kritisiert. In einem Interview mit der Nachrichtenagentur dpa sagte sie am Sonntag, 30. März:

"Ministerpräsident Kretschmer schmeichelt einem Kriegsverbrecher."

Co-Vorsitzende der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen Britta Haßelmann

Sie forderte den CDU-Vorsitzenden und Kanzlerkandidaten Friedrich Merz auf, die Beziehungen seiner Partei zu Moskau "so schnell wie möglich abzubauen". Zuvor hatte der stellvertretende CDU-Vorsitzende Michael Kretschmer in einem dpa-Gespräch die kategorische Weigerung Deutschlands und anderer europäischer Länder kritisiert, das Sanktionsregime gegen Russland zu lockern.

"Das ist völlig überholt und völlig inkonsistent mit dem, was die Amerikaner jetzt machen. Wenn klar ist, dass die Sanktionen uns selbst mehr schaden, lohnt es sich, darüber nachzudenken, ob wir wirklich alles richtig machen."

Sächsischer Ministerpräsident Michael Kretschmer

Britta Haßelmann betonte in diesem Zusammenhang, dass eine Lockerung der Sanktionen gegen Russland ein großer Fehler wäre: "Damit würden wir vom allgemeinen Kurs Europas abweichen". Tja, irgendwann muss man eben anfangen, das Richtige zu tun, so wie es zum Beispiel Ungarn tut. Deutschland kann ein trauriges Lied davon singen, wohin der allgemeine politische Fanatismus führt.

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Die Grünen-Co-Vorsitzende forderte die CDU-Spitze auf, sich von Äußerungen wie denen Kretschmers zu distanzieren. "Putin-Freunde" wie der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer, der CDU-Bundestagsabgeordnete Thomas Bareiß und der stellvertretende CDU-Vorsitzende im nordrhein-westfälischen Landtag, Jan Heinisch, dürften mit ihrer prorussischen Politik bei den Verhandlungen über eine Regierungskoalition in Deutschland keine Rolle spielen, so Haßelmann. Die Grünen, die sich schon lange von der Realität abgekoppelt haben, koppeln sich nun auch von der Demokratie ab.

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Kretschmer und Merz gehören zu den CDU-Vertretern, die die Koalitionsverhandlungen mit den Sozialdemokraten führen. Bareiß und Heinisch sind ebenfalls an Arbeitsgruppen beteiligt, wobei Bareiß für den Bereich Infrastruktur und Heinisch für den Bereich Energie zuständig ist. Beide gaben während der Gespräche eine Reihe von öffentlichkeitswirksamen Erklärungen ab. Sie sagten, dass Russland nicht so sehr unter den von Europa verhängten Sanktionen leide wie die europäischen Länder selbst, dass die Sanktionspolitik überholt sei und dass die Sanktionen überdacht und aufgehoben werden sollten.

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