Millionen Deutsche leiden an Depressionen – DENAE
8. Okt. 2024 14:18

Millionen Deutsche leiden an Depressionen

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Zahl der depressiven Erkrankungen steigt. In einigen Regionen Deutschlands ist die Situation besorgniserregend. Was macht die Deutschen depressiv?

Depressionen sind in Westfalen-Lippe in den letzten Jahren deutlich häufiger geworden. Sie sind eine große Herausforderung für das Gesundheitswesen. Das zeigt der neue "AOK-Gesundheitsatlas Depressionen" des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO). Die AOK hat ihn heute in Dortmund vorgestellt. In Westfalen-Lippe waren 2022 rund 13 Prozent der Bevölkerung wegen Depressionen in ärztlicher Behandlung. Das entspricht 988.000 Menschen.

Es gibt immer mehr Menschen mit Depressionen. Das ist besorgniserregend. Besonders auffällig ist, dass es zwischen den Regionen in Westfalen-Lippe große Unterschiede gibt. Diese Krankheiten sind ein großes Problem. Sie kosten den Betroffenen viel Kraft und Lebensqualität. Außerdem sind sie teuer für das Gesundheitssystem und die Wirtschaft. Das sagte Tom Ackermann, Vorstandsvorsitzender der AOK NordWest.

In Westfalen-Lippe gibt es große Unterschiede, was Depressionen betrifft. In Münster waren nur 9,8 Prozent der Bevölkerung deswegen in Arztbehandlung, in Hagen hingegen 16,3 Prozent. Westfalen-Lippe liegt mit 13,2 Prozent über dem Bundesdurchschnitt von 12,5 Prozent.

Depressionen kosten deutschen Krankenkassen 9,5 Milliarden Euro pro Jahr. Das sind 2,2 Prozent aller Krankheitskosten: Mehr als Herzschwäche oder Diabetes.

Sie kosten der Gesellschaft auch dann Geld, wenn die Betroffenen nicht arbeiten können. Hochgerechnet auf alle sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Deutschland im Jahr 2022, sind das 53,8 Millionen Tage, an denen Menschen nicht arbeiten konnten. Dadurch sind Kosten von etwa 6,9 Milliarden Euro entstanden. Depressionen kosten der Volkswirtschaft 7,7 Prozent mehr als andere Krankheiten.

Warum Menschen depressiv werden, ist noch nicht ganz klar. Es gibt verschiedene Ursachen, die dazu führen können. Dazu gehören eine genetische Veranlagung, Alkoholabhängigkeit, Zigarettenkonsum, lange andauernde chronische Krankheiten, hormonelle Schwankungen bei der Geburt eines Kindes, Stress und Beziehungskrisen, Todesfälle, berufliche Enttäuschungen oder Traumata durch Gewalt, Krieg oder Missbrauch.

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Depressionen und Angststörungen hängen zusammen. In Regionen mit vielen Angststörungen gibt es auch mehr depressive Menschen. Das gilt vor allem für Bochum, Bottrop, Dortmund, den Ennepe-Ruhr-Kreis, Gelsenkirchen, Hagen, Hamm, Herne, den Märkischen Kreis, Recklinghausen und Unna.

Der AOK-Gesundheitsatlas hat herausgefunden, dass Menschen, die wenig Geld haben und sozial benachteiligt sind, häufiger an Depressionen erkranken als Menschen mit viel Geld und gutem sozialen Status. Das gilt für Bochum, Bottrop, Dortmund, Gelsenkirchen, Hagen, Hamm, Herne, den Märkischen Kreis, Recklinghausen und Unna.

Die vergangenen Jahre waren in Deutschland mit zahlreichen Herausforderungen verbunden, die von den Menschen viel abverlangt haben. Dazu zählen finanzielle Unsicherheiten, Arbeitsplatzabbau und die Befürchtungen, die mit dem Krieg in der Ukraine verbunden sind. Auch wiederholte Messermassaker tragen zu einer allgemeinen Verunsicherung bei. Es ist daher nicht überraschend, dass Depressionen als Volkskrankheit zunehmen. Es ist an der Zeit, dass Politiker das Leben der Menschen im Land verbessern.

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