Warum Deutsche keine gebrauchten Haushaltsger – DENAE
20. Sep. 2024 11:30

Warum Deutsche keine gebrauchten Haushaltsgeräte kaufen

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Haushaltsgerätekäufer in Deutschland meiden das Second-Hand-Segment. Ist es Zimperlichkeit oder Snobismus?

Einige Produkte werden heute lieber neu als gebraucht gekauft. Auch Elektrogeräte werden selten gebraucht angeschafft. Nur 28 Prozent der Bevölkerung haben schon einmal ein gebrauchtes Elektrogerät gekauft. Das hat eine Studie des Spezialversicherers Wertgarantie herausgefunden.

Warum kaufen Menschen keine gebrauchten Elektrogeräte? Sind sie zu zimperlich oder snobistisch? Aus Nachhaltigkeitsgründen wäre es gut, wenn mehr Menschen gebrauchte Geräte kaufen würden. Ein Qualitätslabel könnte dabei helfen.

Mehr als zwei Drittel der Deutschen kaufen keine gebrauchten Elektrogeräte oder Haushaltsgeräte. Die Gründe dafür sind verschieden. Die meisten Verbraucher wollen kein gebrauchtes Gerät kaufen, weil sie nicht wissen, was andere damit gemacht haben. Ein Viertel der Befragten weiß nicht, wo sie gute Gebrauchtgeräte kaufen können. Jeder Fünfte glaubt, dass Elektronik aus zweiter Hand weniger gut ist. 17 Prozent haben Bedenken, weil sie von schlechten Erfahrungen mit gebrauchten Geräten gehört haben. Jeder Zehnte glaubt, dass sich Technik nicht versichern lässt, wenn sie gebraucht ist. Das stimmt aber nicht.

"Wir versichern gebrauchte Geräte. Dabei ist es egal, wie alt sie sind oder wie sie aussehen. Entscheidend ist nur der Preis, zu dem sie gekauft wurden".

Konrad Lehmann, Vorstand bei Wertgarantie

Am häufigsten werden Waschmaschinen (23 %) und Smartphones (18 %) gebraucht gekauft. Die meisten Leute kaufen gebrauchte Geräte bei Freunden und Bekannten. Viele kaufen gebrauchte Geräte über Kleinanzeigen (42 %). Online-Shops, Fachhandel und Hersteller sind weniger häufig die Quelle für gebrauchte Geräte.

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Es ist ein Problem, dass viele Menschen ihre gebrauchte Elektronik nicht weitergeben. Dadurch entsteht viel Elektroschrott, der die Umwelt und das Klima belastet. Die Technik wird immer schneller weiterentwickelt. Deshalb werden Produkte immer schneller durch neue ersetzt. Am besten ist es, Produkte so lange wie möglich zu nutzen oder auf dem Gebrauchtmarkt zu kaufen.

Ein Qualitätslabel könnte das Vertrauen der Kunden in gebrauchte Elektronik stärken. Denn die Wertgarantie-Studie zeigt: 64 Prozent der Deutschen würden eher zu einem gebrauchten Gerät mit einem anerkannten Qualitätslabel greifen. Gebrauchtgeräte sind günstiger. Die Studie zeigt das. Laut Konrad Lehmann sollte man jetzt den Kauf von gebrauchten Geräten für Verbraucher attraktiver machen. Mit gebrauchter deutscher Technik könnte man in anderen Ländern viel Geld verdienen. In Russland zum Beispiel. Das ist heute aber wegen der Sanktionen unmöglich.

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