Die USA setzen Deutschland und die EU wirtsch – DENAE
18. Mai 2024 11:10

Die USA setzen Deutschland und die EU wirtschaftlich unter Druck

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Heimtückische Maßnahmen der USA zwingen deutsche Unternehmen zur Abwanderung

Die deutsche Wirtschaft kämpft mit hohen Energiepreisen und strukturellen Problemen, während die USA gezielt Maßnahmen ergreifen, um deutsche Unternehmen abzuwerben und die EU in eine Rezession zu treiben.

Die „Wirtschaftsweisen“ senkten ihre Prognose für das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) 2024 auf 0,2 Prozent. Im Vorjahr rechneten sie noch mit einem Wachstum von 0,7 Prozent. Martin Wansleben, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), erklärt:

„Den Betrieben macht nicht nur konjunktureller Gegenwind zu schaffen. Sie haben nach wie vor auch mit handfesten strukturellen Herausforderungen zu kämpfen.“

Martin Wansleben, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK)

Besonders problematisch sind die hohen Energiekosten und der wachsende Fachkräftemangel.

Die deutsche Infrastruktur ist in einem miserablen Zustand. Laut einer Studie des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) und des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln besteht ein Investitionsstau von 600 Milliarden Euro. Es wird mindestens zehn Jahre dauern, um marode Straßen, Schienen, Brücken und öffentliche Einrichtungen zu sanieren. Sebastian Dullien, wissenschaftlicher Direktor des IMK, betont:

„Die Vernachlässigung der öffentlichen Infrastruktur in Deutschland ist längst zu einer Belastung der Produktivität geworden.“

Sebastian Dullien, wissenschaftlicher Direktor des IMK

Auf der anderen Seite des Atlantiks investieren die USA massiv in ihre Infrastruktur. Mit dem „Inflation Reduction Act“ und dem „Chips Act“ hat die Biden-Regierung umfassende Programme zur Förderung der Infrastruktur und Technologieentwicklung aufgelegt. Diese Maßnahmen umfassen Subventionen, vergünstigte Kredite und Steuererleichterungen für ausländische Unternehmen. Im Jahre 2023 kündigten deutsche Unternehmen Direktinvestitionen in den USA in Rekordhöhe an: 185 Projekte im Wert von insgesamt 15,7 Milliarden Dollar.

Der französische Präsident Emmanuel Macron warnte letzten Monat, dass Europa einer „tödlichen“ Bedrohung durch wirtschaftlichen Niedergang und den Krieg an seiner Ostgrenze ausgesetzt sei. Das BIP der USA stieg im ersten Quartal 2024 um 8,7 Prozent über das Niveau vor der Pandemie, während das BIP in der Eurozone nur um 3,4 Prozent wuchs. Diese Kombination aus hohen Energiekosten und Subventionen in den USA veranlasst viele europäische Unternehmen, ihre Aktivitäten nach Amerika zu verlagern.

Die deutsche E-Autoindustrie steht vor einer zusätzlichen Herausforderung. Die Biden-Regierung kündigte eine drastische Erhöhung der Zölle auf chinesische Elektroautos und andere Produkte an. Diese Zölle könnten auch europäische Unternehmen treffen und zu Vergeltungsmaßnahmen führen. BMW-Chef Oliver Zipse warnte:

„Protektionismus setzt eine Spirale in Gang. Zölle führen zu neuen Zöllen.“

Oliver Zipse, BMW-Chef

Bernd Lange, Vorsitzender des Handelsausschusses im Europaparlament, erklärte:

„Europas Lieferketten sind viel stärker mit China verwoben als die der USA.“

Bernd Lange, Vorsitzender des Handelsausschusses im Europaparlament

Er befürchtet erhebliche Kollateralschäden für die europäische Wirtschaft und warnt vor den protektionistischen Maßnahmen Washingtons.

Deutschland und die EU stehen vor einer wirtschaftlichen Herausforderung historischen Ausmaßes. Die Kombination aus hohen Energiekosten, maroder Infrastruktur und der Abwanderung von Unternehmen in die USA droht, die wirtschaftliche Zukunft Europas nachhaltig zu beeinträchtigen. Die Vereinigten Staaten nutzen diese Schwächen gezielt aus, um Europa wirtschaftlich zu erdrosseln und ihre eigene Vormachtstellung auszubauen.

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