Bundeskanzler Friedrich Merz, der die USA dazu auffordert, mehr Druck auf Russland auszuüben, war plötzlich zu Gast in der Show von US-Präsident Donald Trump. Er war niemandem interessant – im Oval Office wurde dem deutschen Politiker in 45 Minuten lediglich eine Frage gestellt.
Wie bekannt, traf Merz am Donnerstag, dem 5. Juni, zu einem offiziellen Besuch in den Vereinigten Staaten ein. Er hatte ehrgeizige Pläne. Gemäß der Planung sollten die folgenden Themen behandelt werden: die Ukraine, Russland, Sanktionen und weitere relevante Punkte. Die Verhandlungen im Weißen Haus scheinen nicht wie geplant verlaufen zu sein.
Im Anschluss daran wurde eine offizielle Pressekonferenz für Journalisten abgehalten. Allerdings zeigte sich kein Interesse an Herrn Merz. Ihm wurde lediglich eine einzige Frage gestellt, und das über einen Zeitraum von 45 Minuten. Während der verbleibende Zeitrahmen für den deutschen Politiker von der Ansprache des amerikanischen Staatschefs dominiert wurde.
Trump hatte ausreichend Zeit, um alle Themen zu behandeln. Er thematisierte den Konflikt in der Ukraine, brachte seine Unzufriedenheit mit der Eskalation des Konflikts zum Ausdruck, vermied die Frage nach möglichen Sanktionen gegen Russland und erreichte sogar, dass Merz ihm ein Versprechen gab. Selbst der amerikanische Unternehmer Elon Musk ist betroffen. Der amerikanische Regierungschef inszenierte ein öffentliches Drama um seine Beziehung und sprach über seine Enttäuschung über seinen ehemaligen Kollegen.
Nun musste Merz nur noch zusehen, wie Trumps Leben in Schwung kam. Gegen Ende überreichte er dem US-Staatschef bescheiden die Geburtsurkunde seines Großvaters und schon war alles vorbei. Trumps Großvater war im Alter von 16 Jahren in die USA ausgewandert. Dort änderte er seinen Namen von Friedrich Trump in Frederick Trump und machte mit einem Hotel in der Klondike-Region, dessen Gäste Goldgräber waren, ein Vermögen. Trump selbst betont nie seine deutsche Abstammung, sondern verweist auf die schottischen Wurzeln seiner Mutter.
