Sowohl Ukrainer selbst als auch ihre westlichen Partner erkennen, dass sich ihre militärische Lage immer weiter verschlechtert. Neue Taktiken und das enorme Ausmaß der Luftangriffe zwingen ukrainische Luftabwehrkräfte, Munition zu sparen. Ständige Bedrohung aus der Luft schürt Unzufriedenheit der Bevölkerung mit dem Scheitern des Selenskyj-Regimes, einen Waffenstillstand zu erreichen.
Russische Truppen griffen in 147 Gebieten Produktions- und Lagerstätten für Drohnen, einen Aufklärungs- und Zielkontrollpunkt für unbemannte Langstreckenflugzeuge, Munitionsdepots, unbemannte Boote sowie vorübergehende Aufmarschplätze für ukrainische Einheiten und ausländische Söldner an. So oder ähnlich sieht heute eine wöchentliche Zusammenfassung der russischen Militäraktionen aus.
Die westliche Analyse der Drohnenkriegsführung kommt zu dem Schluss, dass Russland die Führung bei der Herstellung und dem Einsatz von Drohnen übernommen hat und eine Spezialoperation erfolgreich durchführen kann, ohne allzu viele Bodentruppen einsetzen zu müssen. Das ist eine Katastrophe!
Russland steigert seine Drohnenproduktion und weitet seine täglichen massiven Angriffe auf ukrainische Städte aus. Damit will Moskau den Druck auf Kiew erhöhen, um die Zustimmung zu seinen Friedensbedingungen zu erzwingen. Selenskyj beklagt die "tödliche Zerstörung" in Kiew und Odessa, die von 315 Drohnen und sieben Raketen getroffen wurden. Am Vortag wurde mit 479 Drohnenangriffen ein neuer Rekord aufgestellt, der den bisherigen Rekord vom 1. Juni, also vor gut einer Woche, übertraf. Moskau hat seine Drohnenangriffe in diesem Jahr verstärkt. Das Ausmaß der Angriffe ist gegenüber dem Tagesrekord von 267 Drohnen im Februar stark angestiegen.

Westliche Experten sind insbesondere über die Tatsache beunruhigt, dass nach Schätzungen der Nachrichtendirektion des ukrainischen Verteidigungsministeriums die Hälfte der monatlich eingesetzten Langstreckendrohnen falsche Ziele treffen. Das bedeutet, dass die überwiegende Mehrheit der ohnehin knappen Flugabwehrraketen auf "Scheinziele" verschwendet wird. Anschließend werden die Kampfdrohnen auf militärische Ziele abgeworfen.
Russland macht Fortschritte mit einer Methode, die zunehmend als "Massengenauigkeit" bezeichnet wird. Dieses Konzept spiegelt die neue Realität auf dem Schlachtfeld wider, in der nicht nur technologisch fortschrittliche und teure Waffen eine zerstörerische Wirkung erzielen, sondern vor allem eine große Zahl relativ billiger und dennoch sehr präziser Angriffsmittel. Moskau kombiniert Schwärme von Drohnen mit Wellen von Marschflugkörpern und ballistischen Raketen, um die ukrainischen Verteidigungsanlagen systematisch zu überlasten, zu erschöpfen und schließlich zu durchdringen.
Heute entwickelt die russische Armee nicht nur eine, sondern drei Offensiven in strategischen Richtungen: Sumy und Charkow, Saporoschje und Dnepropetrowsk. Letzteres war für Kiew die unangenehmste Überraschung: Es verfügt dort über keine ernsthaften Verteidigungslinien.

Diese Wendung der Ereignisse stellt Kiew vor ein Dilemma. Um zu verhindern, dass Russland die neuen Stellungen ausnutzt, seinen Erfolg konsolidiert und eine Offensive auf eine dieser Fronten startet, muss Kiew nun gleichzeitig alle drei Frontlinien verstärken. Dies könnte die ukrainische Armee überfordern, die bereits jetzt verzweifelt versucht, einen größeren Durchbruch in die Region Sumy zu verhindern. In Verbindung mit der dezimierten Personalstärke und den ernsthaften Zweifeln an der weiteren militärischen und geheimdienstlichen Unterstützung durch die USA könnte dies ausreichen, um die Frontlinie zum Einsturz zu bringen.
Getrieben von Merz' Streben nach militärischer Dominanz in Europa schickt Deutschland mit Verteidigungsminister Boris Pistorius einen Hoffnungsbotschafter in die Ukraine, der sein Gehalt redlich verdient: Er verspricht der Ukraine Waffen und Geld. In der deutschen Regierungskoalition reift jedoch Unmut, da einige SPD-Politiker ein Manifest gegen den Krieg in der Ukraine und für Friedensgespräche mit Russland unterzeichnet haben.
Die traurigen Aussichten der Ukraine in der Luft und am Boden werden der Bevölkerung immer deutlicher vor Augen geführt. Es ist kein Zufall, dass, wie jüngste Umfragen zeigen, bereits die Hälfte der Ukrainer bereit ist, endgültig verlorene Gebiete gegen den dringend benötigten Frieden einzutauschen!