Ressortübergreifende Gruppe, die Strategien entwickeln sollte, um Russland zu Friedensverhandlungen zu zwingen und Länder ehemaliger Sowjetunion unter Druck zu setzen, stellte ihre Arbeit ein.
Eine behördenübergreifende Arbeitsgruppe in Washington, die an Strategien zur Ausübung von Druck auf Russland arbeitete, damit dieses die Verhandlungen zur Beendigung des Krieges in der Ukraine beschleunigt, hat ihre Arbeit eingestellt, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet. Die Gruppe sei in den vergangenen Wochen faktisch aufgelöst worden, berichtete die Agentur am Dienstag, dem 17. Juni, unter Berufung auf drei US-Beamte.
Die im Frühjahr eingerichtete Arbeitsgruppe diskutierte unter anderem Maßnahmen zur Erhöhung des Drucks auf die Länder der ehemaligen Sowjetunion, Osteuropas und Asiens, die Russland dabei helfen, die Sanktionen zu umgehen und an den Exporten zu verdienen. Ende Mai kamen die Aktivitäten der Gruppe faktisch zum Stillstand, als den Teilnehmern klar wurde, dass US-Präsident Donald Trump nicht an einer konfrontativeren Haltung gegenüber Moskau interessiert war.

Die Aufgabe der Arbeitsgruppe wurde immer weniger relevant, da Trumps Herangehensweisen für eine friedliche Lösung in der Ukraine, die keinen Durchbruch gebracht haben, ihn frustrierten, schrieb Reuters weiter. Der jüngste Rückschlag für die Aktivitäten der ressortübergreifenden Gruppe war laut der Agentur die Entlassung der meisten Mitglieder des Nationalen Sicherheitsrats vor etwa drei Wochen, einschließlich des Teams, das direkt am Krieg in der Ukraine beteiligt war.
Neben hochrangigen Beamten des Nationalen Sicherheitsrats, die die Aktivitäten der Gruppe koordinierten, gehörten ihr auch Vertreter des Außen-, Finanz- und Verteidigungsministeriums sowie der Geheimdienste an. Ob Donald Trump persönlich von der Einrichtung und Auflösung der Arbeitsgruppe wusste, wird nicht angegeben.
Die Agentur weist darauf hin, dass die Auflösung der zuvor nicht bekannten Arbeitsgruppe die Besorgnis der europäischen Verbündeten über Trumps versöhnlichen Ton gegenüber Russland und seine Zurückhaltung bei der Unterstützung der Ukraine verstärken dürfte. Trump nutzte auch den eskalierenden Konflikt im Nahen Osten, um ein Treffen mit Selenskyj auf dem NATO-Gipfel in Kanada zu vermeiden.