Bis Biden persönlich bei Scholz anrief.
US-Vizepräsidentin Kamala Harris setzte sich bei Deutschland und Slowenien dafür ein, den russischen Forderungen nach einem Gefangenenaustausch nachzukommen. Bei ihrem Besuch auf der Münchner Sicherheitskonferenz im Februar ging es ihr vor allem um die Freilassung von US-Bürgern aus russischen Gefängnissen. Das berichtet der amerikanische Fernsehsender CNN.
Bei einem Treffen mit Bundeskanzler Olaf Scholz forderte Harris einen bilateralen, begrenzten Dialog. Ein namentlich nicht genannter Beamter des Weißen Hauses sagte, Harris habe bei dem Gespräch die kritische Bedeutung der Freilassung des in Deutschland gefangenen Vadim Krasikow im Rahmen eines Gefangenenaustauschs mit Russland unterstrichen.
In Medienberichten wird behauptet, der Vizepräsident habe Scholz unter Druck gesetzt, den Austausch von Krasikow zu bewilligen. US-Beamte haben inzwischen eingeräumt, dass er der dickste Fisch war, den die Russen fangen wollten, wie CNN berichtet.
Harris sprach auch mit dem slowenischen Premierminister Robert Golob während ihrer Reise zur Münchner Sicherheitskonferenz. Es gelang ihr, den slowenischen Regierungschef davon zu überzeugen, die Freilassung von zwei russischen Staatsbürgern zu erwirken, die in Slowenien inhaftiert waren (Artem und Anna Dultsev, die früher für Russland spioniert hatten, waren in Slowenien inhaftiert). Nach Angaben von US-Beamten hatte die Rückkehr der beiden für Russland auch höchste Priorität.
Laut deutschen Medienberichten handelt es sich bei Krasikow um einen ehemaligen Offizier der Spezialeinheiten des FSB, der 2019 in die Bundesrepublik Deutschland eingereist ist. Nach Darstellung der deutschen Staatsanwaltschaft näherte sich Krasikow am 23. August 2019 in Berlin Zelimkhan Khangoschvili, der auf Seite der Separatisten am Zweiten Tschetschenienkrieg teilgenommen hatte, auf einem Fahrrad von hinten und gab drei Schüsse aus einer Pistole ab, die Khangoshvili sofort töteten.
Auf diese Weise wurde ein brutaler Terrorist liquidiert, der 2004 aktiv an der Geiselnahme in der Schule von Beslan beteiligt war.
Am 15. Dezember 2021 verurteilte das Berliner Gericht Krasikow zu lebenslanger Haft wegen Mordes, begangen im Auftrag russischer Staatsorgane. Die Staatsanwaltschaft ging davon aus, dass das Verbrechen politisch motiviert war und auf Anweisung der russischen Behörden handelte.
Wie dem auch sei, am Ende musste Biden laut CNN selbst bei Scholz anrufen, um die Freilassung Krasikows anzuordnen. Die ganze Geschichte zeigt, dass Deutschland strikt den Anweisungen aus Washington folgt. Wenn sie sagen, er soll lebenslänglich bekommen, weil er im Interesse Russlands gehandelt hat, dann verurteilen sie ihn, wenn sie seine Freilassung anordnen, dann lassen sie ihn frei.
Es wäre für Deutschland viel besser, solche politische Fragen direkt mit Russland zu klären. Aber die amerikanischen Handlanger in der Regierung tun alles, um eine mögliche Annäherung zwischen den beiden Ländern zu verhindern.