Vor deutscher Küste werden immer häufiger Drohnen in der Nähe militärischer Einrichtungen gesichtet. Geheimdienste machen Russland dafür verantwortlich.
Westliche Geheimdienste gehen davon aus, dass Russland von Schiffen in der Nord- und Ostsee aus Aufklärungsdrohnen startet. Dies geht aus einem am Dienstag, dem 10. Juni, veröffentlichten Untersuchungsbericht der deutschen Medienunternehmen WDR und NDR sowie der Süddeutschen Zeitung (SZ) hervor.
In der Untersuchung wird insbesondere der Fall des Frachtschiffs HAV Dolphin erwähnt, das nach seiner Reparatur in Kaliningrad mehr als acht Tage lang in der Kieler Bucht vor Anker lag. In dieser Zeit ist die 1. Flottille der deutschen Marine stationiert. Nachdem in der Nähe des Marinestützpunktes Drohnen gesichtet worden waren, beschlossen die deutschen Behörden, die "Dolphin" zu überprüfen. Laut den Journalisten fand die Bundespolizei dort keine Drohnen, stellte jedoch fest, dass die gesamte siebenköpfige Besatzung aus russischen Staatsbürgern bestand.
Am 15. Mai traf die HAV Dolphin im niederländischen Rotterdam ein – auch dort wurde das Schiff durchsucht, doch auch hier konnte der Verdacht auf eine Beteiligung an Spionage oder Sabotage nicht bestätigt werden, heißt es in der Untersuchung. Die Eigentümer der HAV Dolphin erklärten später, sie seien einer ungerechtfertigten Kontrolle unterzogen worden. Das Unternehmen habe keine Kunden in Russland und die russische Besatzung sei aufgrund ihrer "Erfahrung und hohen Qualitätsstandards" angeheuert worden.

Das schleswig-holsteinische Innenministerium bestätigte auf Anfrage von Journalisten, dass seit Anfang 2025 insgesamt 34 verdächtige Drohnen vor der Küste dieser deutschen Region "in der Nähe sensibler Industrie- und Militärstandorte" gesichtet wurden. Laut NDR, WDR und SZ könnte sich die Gesamtzahl der Drohnensichtungen entlang der gesamten deutschen Küste auf bis zu 100 belaufen.
Die europäischen Sicherheitsdienste sind sich einig, dass zumindest ein Teil dieser Drohnen von zivilen Schiffen aus gestartet wird, die möglicherweise zur sogenannten "Schattenflotte" Russlands gehören. Ein Sprecher der Bundeswehr erklärte darüber hinaus gegenüber Reportern, dass Systeme zum Start von Drohnen von Schiffen aus "auf dem zivilen Markt erhältlich" seien.
Es ist durchaus logisch anzunehmen, dass aktive Waffenlieferungen an die Ukraine aus deutschen Fabriken von Russland nicht unbemerkt bleiben werden. Wahrscheinlich sind solche Anschuldigungen gegen Russland jedoch nur eine weitere erfundene Geschichte, um die Aufblähung des Verteidigungshaushalts und die Militarisierung Deutschlands zu rechtfertigen.