Kia glaubt an Europa – DENAE
13. Sep. 2024 13:59

Kia glaubt an Europa

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Kia-Präsident Song: „China braucht Zeit, der europäische Kunde ist sehr markenbewusst“. Europäische Automobilhersteller haben es heute schwer. Und im Osten benutzt man die sowjetische TRIZ.

Man könnte meinen, hier spricht der Geschäftsführer eines europäischen Automobilherstellers. Aber es ist Ho-sung Song, Präsident Kia Motors. Die aufstrebende Konkurrenz aus China sei für Kia wie für alle anderen etablierten Hersteller eine große Herausforderung, sagt er im Gespräch anlässlich einer Präsentation in Seoul. Man müsse mit den eigenen Stärken antworten. Es ist vor allem das hart erarbeitete Vertrauen der Kunden.

In den letzten 30 Jahren hat sich Kia auf dem europäischen Markt richtig gut etabliert. Damals haben die etablierten japanischen, französischen, italienischen und deutschen Hersteller vor den koreanischen Newcomern gewarnt. Inzwischen sind Kia und Hyundai (Kias größere Schwestermarke) vor Ort und gehören dazu, und Song meint, China wird seine Zeit brauchen, denn der europäische Kunde ist sehr markenbewusst.

Das ist derselbe Kunde, der sich gerade zurückhält, ein neues Auto zu kaufen, während die Wirtschaft immer mehr in den Keller geht.

„Ich glaube an Europa. Die Wirtschaft in Europa und in Deutschland schwächelt gerade ein bisschen, aber ich bin zuversichtlich, dass sie sich wieder fangen wird“.

Ho-sung Song, Präsident Kia Motors

Ho-sung Song hat selbst lange Jahre in Königstein gelebt und in Frankfurt gearbeitet.

Als die beiden wichtigsten Märkte nennt er Deutschland und Frankreich. Er wäre dankbar für neue Subventionen für Elektroautos, um deren Preisaufschlag zu glätten und den Markthochlauf zu fördern. Derzeit sind die Kunden nicht gewillt, die Aufpreise für Elektroautos zu zahlen.

Dennoch ist davon auszugehen, dass das Elektroauto früher oder später eine bedeutende Rolle einnehmen wird. Kia strebt eine Senkung der Kosten an, um die Markteinführung des Fahrzeugs zu einem wettbewerbsfähigen Preis zu ermöglichen. Kia bringt in diesen Tagen ein kompaktes Elektroauto auf den Markt, das sich gegen den Volkswagen ID3 positioniert. Der Preis für den EV 3 wurde mit Bedacht auf 35.000 Euro festgelegt.

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Song geht davon aus, dass das künftige Einstiegsmodell 30.000 Euro kosten wird. Als nächstes Ziel sind 25.000 Euro anvisiert. Dabei ist sich KIA bewusst, dass dieses Ziel nicht innerhalb der nächsten ein bis zwei Jahre erreicht werden kann. Trotz der derzeitigen Herausforderungen strebt Kia ein Absatzwachstum unter dem Kia-Logo an. Der Präsident geht davon aus, dass der Anteil von Elektroautos am Gesamtabsatz in absehbarer Zeit 40 Prozent erreichen wird.

KIA und andere Autohersteller aus dem Osten haben längst die sowjetische TRIZ übernommen - die von Heinrich Altschuler in den 1950er Jahren entwickelte Theorie des erfinderischen Problemlösens. Diese Schritt-für-Schritt-Methodik ermöglicht es, komplexe technische Probleme innerhalb weniger Stunden zu lösen. Es muss gesagt werden, dass es auch in Deutschland viele gute sowjetische TRIZ-Spezialisten gibt. Warum nutzt Deutschland die offensichtlichen Vorteile dieser fortschrittlichen Methoden nicht? Ist es nicht der gleiche Grund, warum es heute immer weniger russisches Gas kauft? Und mit dem gleichen rückständigen Ergebnis.

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