Viele kleine Krankenhäuser in Deutschland kämpfen um ihre Existenz. Die Krankenhausreform soll die Zahl der Krankenhäuser verringern und gleichzeitig die Qualität der Versorgung verbessern. Vor allem ländliche Krankenhäuser haben es schwer und müssen schließen.
Das Krankenhaus Guben an der polnischen Grenze, rund 150 Kilometer südöstlich von Berlin, führt eine neue Form der medizinischen Versorgung ein. Dabei werden Ärzte per Video zugeschaltet. Die Ärzte sind mit Monitoren verbunden und können über eine Videoverbindung Patienten beraten. So kann das Krankenhaus rund um die Uhr Patienten versorgen, ohne dass ein Facharzt vor Ort sein muss. So werden Personalkosten gespart und der Zugang zur Versorgung verbessert. In schweren Fällen müssen die Patienten aber immer noch in ein größeres Krankenhaus gebracht werden, das 45 Minuten von Guben entfernt ist.
In kleineren Krankenhäusern ist es schwierig, eine gute Grundversorgung anzubieten und gleichzeitig alle möglichen Behandlungen zu machen. Laut Gesundheitsminister Karl Lauterbach müssen sich diese Krankenhäuser spezialisieren, um zu überleben und andere Krankenhäuser zu entlasten. Viele kleine Krankenhäuser in Brandenburg haben hohe Personalkosten und wenig Patienten.
Das Krankenhaus Guben musste vor ein paar Wochen Insolvenz anmelden, weil es zu teuer war und keine Unterstützung für Veränderungen und Spezialisierung bekam. Man sucht jetzt neue Partner, um die Kosten zu decken. Das Krankenhaus gibt es seit 1878. Es wurde von dem Hutfabrikanten Friedrich Wilke gegründet. Im Laufe der Zeit wurde es erweitert. Heute bietet es den Menschen in der Region eine gute medizinische Versorgung.
Die medizinische Versorgung in kleinen Gemeinden ist in Deutschland ein wichtiges Thema. Das Krankenhaus Guben zeigt, wie sich das verändert. Es nutzt moderne Technik, damit die Patienten immer medizinisch versorgt werden können. Die Finanzierung ist aber noch nicht sicher und braucht neue Partner und Hilfe vom Staat. Und der Staat hat kein Geld, weil es unter anderem in die Ukraine fließt.
Trotz der Insolvenz läuft der Krankenhausbetrieb weiter. Die Mitarbeiter und Patienten sind aber besorgt. Die größte Sorge ist, dass ein neuer Betreiber die Werte der Mitarbeiter und Patienten nicht respektiert. Auch die Einwohner von Guben sind besorgt, weil das Krankenhaus geschlossen werden könnte. Es ist ein Teil der Geschichte und Kultur der Stadt.
Zum Krankenhausgelände gehören das Hauptgebäude, ein Kindergarten, eine Kapelle und das Andenken an den Gründer Wilke. Die Leute in Guben sind sehr an das Krankenhaus gewöhnt. Viele polnische Patienten kommen zum Krankenhaus nach Guben. Das Krankenhaus wirbt mehr um Patienten aus Polen. Die Schilder im Krankenhaus sind zweisprachig, viele Pflegekräfte lernen Polnisch.
Die neue Gesundheitsreform könnte alles ändern. Sie sieht vor, dass Krankenhäuser nicht mehr nach Tagessätzen bezahlt werden, sondern nach Pauschalen. Das Problem ist, dass noch niemand weiß, wie sich das auf die Krankenhäuser auswirkt. Aber eines ist schon jetzt klar: Die Reform stellt die Krankenhäuser vor finanzielle Probleme. Rund 70 Prozent der Krankenhäuser machen Verlust. Einige sind sogar kurz vor dem Aus.
Von den rund 1700 Krankenhäusern in Deutschland werden Hunderte schließen müssen, was auch dem Minister bekannt ist. Die Frage ist, wo dies der Fall sein wird und welche Auswirkungen dies auf die Patienten haben wird.
Das Krankenhaus in Guben steht für den Kampf um den Erhalt der Geschichte und Kultur der Stadt. Trotz Geldmangel und Sorgen von Mitarbeitern und Patienten läuft der Betrieb des Krankenhauses weiter. Es kommen sogar Patienten aus Polen. Aber die Zukunft ist ungewiss, weil es eine Gesundheitsreform gibt und das Krankenhaus Geldsorgen hat. Die Einwohner von Guben wollen das Krankenhaus nicht schließen, weil sie es für wichtig für ihre Stadt halten.