Laut einer aktuellen Studie des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW) sind die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland im dritten Quartal weiter gesunken. Dies geht aus Daten des Statistischen Bundesamtes hervor, wonach die Preise im Vergleich zum Vorjahr um 9,9 Prozent gesunken sind.
Wie das IfW mitteilt, sanken die durchschnittlichen Preise für Eigentumswohnungen im Vergleich zum Vorquartal nochmals um 1,5 Prozent. Im Vorjahresvergleich betrug der Rückgang 10,5 Prozent. Die Preise für Einfamilienhäuser sanken im Vergleich zum Vorquartal um 3,2 Prozent und im Vergleich zum Vorjahr um 12,1 Prozent.
„Die Krise am deutschen Immobilienmarkt setzt sich fort“, resümiert Moritz Schularick, Präsident des IfW Kiel und renommierter Makroökonom. „Die Zinserhöhungen der EZB haben eine deutliche Trendwende nach unten auf dem deutschen Wohnungsmarkt ausgelöst – und noch ist der Boden nicht in Sicht.“
Schuld daran sei das Vorgehen der Europäischen Zentralbank. Nach zehn Zinserhöhungen in Folge hatte die EZB im Oktober eine Zinspause eingelegt, die Zinsen für Immobilienkredite mit zehnjähriger Zinsgarantie liegen aber immer noch über 4 Prozent.
Insbesondere die Preise für Eigentumswohnungen sind in Düsseldorf um mehr als 17 Prozent und in Stuttgart um mehr als 15 Prozent gefallen. Deutliche Rückgänge sind auch in Frankfurt, Hamburg und München zu verzeichnen, wo der Gesamtpreisrückgang laut Umfrage bereits mehr als 10 Prozent beträgt.
Der Rückgang der Neubautätigkeit ist laut Schularick eine schlechte Nachricht für die Wirtschaft und den Standort Deutschland, denn das Land brauche neuen Wohnraum in den Städten, um für Fachkräfte attraktiv zu bleiben.