Die deutsche Wirtschaft wird sich im kommenden Jahr in einer schwierigen Lage befinden. Laut einer aktuellen Umfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) blicken viele große Branchen wegen der schwachen Weltkonjunktur, der geplanten Zinserhöhungen und der Unsicherheit über den Bundeshaushalt pessimistisch auf das Jahr 2024. 23 von 47 befragten Wirtschaftsverbänden erwarten einen Rückgang der Produktion oder der Geschäfte ihrer Mitgliedsunternehmen. Nur 15 Branchen erwarten eine gleichbleibende wirtschaftliche Aktivität.
Ein weiterer Grund für die Verunsicherung der deutschen Wirtschaft ist die mangelnde Planbarkeit und Investitionszurückhaltung der Unternehmen. Nach Angaben des arbeitgebernahen IW-Instituts halten sich viele Unternehmen mit Investitionen zurück, weil Deutschland hinsichtlich der Rahmenbedingungen nicht mehr als sicherer Standort gilt. IW-Chef Michael Hüter betonte: „Es entsteht keine Perspektive auf verlässliche Rahmenbedingungen für die wichtigen Transformationsaufgaben Klima und demografischer Wandel bis Ende des Jahrzehnts“.
Insgesamt wird für das kommende Jahr nur ein geringes Wachstum der deutschen Wirtschaft erwartet. Forschungsinstitute und Bundesregierung haben ihre Prognosen für das Jahr 2023 zuletzt insgesamt nach unten korrigiert: Die Wirtschaftsleistung soll sinken.
Führende Wirtschaftsverbände zeigen sich besorgt und sehen keine baldige wirtschaftliche Erholung in Deutschland. Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger fordert sogar einen neuen „Agenda-2010-Moment“, um die wirtschaftliche Lage zu verbessern. Es bleibt abzuwarten, wie die deutsche Wirtschaft die Herausforderungen des kommenden Jahres meistern wird.