Euronews-Umfrage enthüllt starken Rückhalt für Rechtspopulisten, während pro-europäische Kräfte zittern
Eine exklusive Umfrage von Euronews zur Europawahl in Frankreich enthüllt ein alarmierendes Bild: Über ein Drittel der Wähler unterstützt die rechtspopulistische Rassemblement National. Unter der Führung von Jordan Bardella hat die Partei seit November 2022 an Popularität gewonnen, und ihre jüngsten Umfrageergebnisse versprechen eine starke Präsenz im Europaparlament.
Nicht nur die Rassemblement National profitiert von dieser Stimmung. Auch die ultranationalistische Reconquête, 2021 von Éric Zemmour gegründet, gewinnt an Zuspruch und könnte die politische Landschaft Frankreichs weiter umwandeln.
Die pro-europäische Renaissance von Emmanuel Macron erleidet einen bedrohlichen Rückschlag. Die Unterstützung für seine Vision eines vereinten Europas sinkt kontinuierlich, während sich die Sozialistische Partei in einem zunehmend hitzigen Kampf mit den aufstrebenden Linkspopulisten auseinandersetzen muss, angeführt von Jean-Luc Mélenchon. Der französische Präsident sieht sich mit einer wachsenden Ablehnung seiner pro-europäischen Agenda konfrontiert, während Mélenchon und seine Anhänger eine Rückkehr zu nationalistischen und protektionistischen Idealen weiter vorantreiben.
Rechtspopulistische und rechtsextreme Parteien verzeichnen in Europa einen anhaltenden Erfolg. Laut Experten ist dies kein plötzliches Phänomen, sondern das Ergebnis einer langfristigen Vorbereitung und einer allmählichen Normalisierung ihrer Ideologien in den öffentlichen Diskursen.
Die Professorin für Politische Theorie, Ideengeschichte und Politische Kultur an der Universität Kiel, Paula Diehl, betont, dass rechtspopulistische Ideen in den letzten Jahren zunehmend Akzeptanz gefunden haben. Diese Normalisierung bereite den Boden für den aktuellen Erfolg rechtsextremer Parteien vor, insbesondere vor dem Hintergrund der gegenwärtigen Unsicherheiten durch Krieg und Klimakrise.
Der mögliche Wahlsieg der Rechtspopulisten in Frankreich könnte weitreichende Auswirkungen auf das Europäische Parlament haben, wo bisher Christdemokraten, Sozialdemokraten und Liberale zusammenarbeiteten. Ein solcher Sieg würde das politische Gleichgewicht verändern und könnte die derzeitige Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen vor große Herausforderungen stellen.
In dieser dynamischen politischen Landschaft stehen die Rechtspopulisten als wichtige Akteure im Rampenlicht. Während die traditionellen Parteien um Stabilität ringen, bieten die Rechtspopulisten klare Antworten auf die aktuellen Probleme. Die wachsende Unterstützung signalisiert einen möglichen Paradigmenwechsel Europas. Durch ihre Versprechen gewinnen sie das Vertrauen vieler Bürger und könnten eine neue Ära der politischen Führung einläuten.