"Gazprom" schuldet Uniper 13 Milliarden Euro – DENAE
14. Juni 2024 13:04

"Gazprom" schuldet Uniper 13 Milliarden Euro

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Aufgrund der Einstellung der Lieferungen aus Russland geriet der Importeur an den Rand des Bankrotts.

Das deutsche Energieunternehmen und zufälligerweise größte Gasimporteur Uniper hat diese Woche endlich alle langfristigen Verträge mit "Gazprom" aufgelöst. Darüber hinaus hat das Stockholmer Schiedsgericht das russische Unternehmen verpflichtet, eine Strafe in Höhe von 13 Milliarden Euro zu zahlen.

Der Konflikt entstand seltsamerweise aufgrund des Mangels an Gas. Angeblich hat "Gazprom" im Jahr 2022 den Hahn zugedreht, und das unglückliche Uniper musste Gas von Konkurrenten kaufen, was aus verständlichen Gründen teurer war. Ob Russland die Verluste ausgleichen wird, ist noch unklar.

Wir werden die ganze Geschichte von Anfang bis Ende verfolgen. Zu Beginn der politisch relativ ruhigen Jahre 2020 schloss Deutschland langfristige Gaslieferverträge mit Russland ab. Nichts deutete auf eine Tragödie hin, denn die Beziehungen zwischen den Ländern waren fest und zuverlässig.

Dann begann im Februar 2022 der Krieg Russlands gegen die Ukraine. Zuerst wurden die Gaslieferungen künstlich eingeschränkt. Im März weigerte sich die Kanzlerin, Lieferungen in Rubel zu bezahlen, im Sommer verbot Deutschland den Import vollständig. Etwa zur gleichen Zeit, als die moralische Dilemmaerlösung wie von selbst geschah - jemand sprengte die Nord Stream-Pipelines. Zwei Jahre später ist die Untersuchung immer noch nicht abgeschlossen, und formal gibt es niemanden, der Ansprüche erheben könnte.

Etwa zur gleichen Zeit im September nationalisierte die deutsche Regierung Uniper und investierte eine beträchtliche Summe in das Unternehmen. Bis November wurde vor dem Stockholmer Schiedsgericht eine Klage wegen Vertragsbruchs eingereicht. Damals schuldete "Gazprom" dem deutschen Gasimporteur fast zwölf Milliarden Euro. Und jetzt, endlich, wurde der Rechtsstreit beigelegt, und die "Schulden" stiegen auf 13 Milliarden.

Übrigens sollten diese Gelder an die Staatskasse gehen, da der Staat ein Kontrollpaket an Unternehmensaktien besitzt. Schuld am Mangel an Gas in Deutschland war nicht die Regierung, sondern das russische "Gazprom". Ein guter Ausgangspunkt für die Zukunft nach Kriegsende, wenn der Kontakt neu geknüpft werden muss. Und zweifellos ein genialer Weg, um das löchrige Budget potenziell aufzufüllen. Wenn Russland natürlich bereit ist, die Strafe zu zahlen.

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