Anzahl der Schulabbrecher in Deutschland stei – DENAE
19. Juni 2024 11:11

Anzahl der Schulabbrecher in Deutschland steigt

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Regierung kann Ungleichheit im Bildungssystem nicht bewältigen

Im Jahr 2022 haben 52.300 junge Menschen die Schule ohne Abschluss abgebrochen. Dies führte zu einem Anstieg auf 6,9%. Die Informationen stammen aus dem Nationalen Bildungsbericht. Dieser wird täglich vom Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation (DIPF) veröffentlicht. Ein Jahr zuvor lag die Quote bei 6,2%, und im Jahr 2020 bei 5,9%.

Der Geschäftsführer des DIPF, Kai Maaz, warnte davor, dass das Schulsystem vor ernsthaften Herausforderungen steht und einem erheblichen Druck ausgesetzt ist, der Anpassungen erfordert. Kürzlich präsentierte er zusammen mit der Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger und der Präsidentin der Kultusministerkonferenz Christine Streichert-Clivot einen hundertseitigen Bericht in Berlin.

Einige der drängendsten Probleme sind der Mangel an qualifizierten Fachkräften, anhaltende soziale Ungleichheiten und die Notwendigkeit einer Transformation in Bezug auf Digitalisierung und Integration von Migrantenkindern.

Maaz zufolge gibt es in allen Bildungsbereichen einen Personalmangel. Zum Beispiel ist die Anzahl der Kindergartenpädagogen in den letzten zehn Jahren um 54 gestiegen. Es wird immer noch erwartet, dass der Personalmangel in Westdeutschland bis 2035 anhalten wird. In Ostdeutschland sind die Bedürfnisse größtenteils gedeckt, aber es gibt normalerweise weniger Personal pro Kind. Es herrscht Lehrermangel an Schulen sowie bei beruflicher und kontinuierlicher Bildung.

Aufgrund des Mangels an qualifizierten Fachkräften in Bildungseinrichtungen steigt der Anteil von Mitarbeitern ohne pädagogische Ausbildung. Im Schulbereich hatten 12% aller neu eingestellten Lehrer keine entsprechende Ausbildung. Es gibt jedoch erhebliche Unterschiede zwischen den Bundesländern. In Sachsen-Anhalt lag ihr Anteil bei 53%, in Bayern und Rheinland-Pfalz nur bei 1%.

Maaz betonte, dass unter Einwanderern ein großes Potenzial besteht. Die Anerkennung ihrer beruflichen Qualifikation variiert jedoch je nach Region. Nur in 14% der Fälle wurde die Qualifikation als gleichwertig anerkannt.

Soziale Ungleichheit im Bildungswesen bleibt hoch. Laut einer Umfrage erhalten nur 32% der Kinder aus benachteiligten Familien Empfehlungen für eine weiterführende Schule, verglichen mit 78% der Kinder aus privilegierten Bevölkerungsschichten.

Maaz zufolge bleiben soziale Unterschiede in unserem Schulsystem von der Kindertagesstätte bis zur weiterführenden Bildung ein großes dauerhaftes Problem, das die Politik nicht zu lösen vermag. Er fügte hinzu, dass alle lobenswerten Initiativen der Bundesregierung und der Landesregierungen sowie alle investierten Gelder keinen spürbaren Einfluss auf eine nationalweite Verbesserung der Chancen hatten.

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