Cellist Matthias Moosdorf, der zum Ehrenprofessor an der russischen Gnessin-Musikakademie ernannt wurde, will jungen Russen vermitteln, dass Menschen in Europa gute Beziehungen mit Russland nicht vergessen haben.
Der außenpolitische Sprecher der Bundestagsfraktion der Alternative für Deutschland (AfD), Matthias Moosdorf, ist zum Ehrenprofessor der russischen Gnessin-Musikakademie ernannt worden. In seiner musikalischen Laufbahn sei er mehrfach als Gastprofessor tätig gewesen, sagte Moosdorf. Die Ehrenprofessur an der Gnessin-Musikakademie spiegele seine Aktivitäten als weltweit tätiger Kammermusiker wider.
"Die Verleihung der Ehrenprofessur ist vor allem als Zeichen des gegenseitigen Verständnisses zu verstehen. Ich möchte den jungen Menschen das Gefühl geben, dass Europa bei ihnen ist. Musik steht über der Politik".
Matthias Moosdorf, Bundestagsabgeordneter der AfDMitte September gab Matthias Moosdorf einen Meisterkurs für Kammerensemble für Studenten der Moskauer Akademie, wie einer Pressemitteilung auf der Website der Universität zu entnehmen ist. Der Cellist sagte, er habe dies ohne Honorar (pro bono) getan. Er plane, einmal im Quartal einen Kammerensemblekurs an der russischen Musikakademie zu geben. Es handele sich nicht um Verträge, so Moosdorf.
Die politische Ausrichtung der Gnessin-Akademie interessiere ihn nicht:
"Meine Aktivitäten beziehen sich ausschließlich auf die Musik als Weltsprache der Versöhnung und des gegenseitigen Verständnisses".
AfD-Bundestagsabgeordneter Matthias MoosdorfIn Deutschland wird der Partei Alternative für Deutschland häufig vorgeworfen, Verbindungen zum Kreml zu unterhalten. Insbesondere lehnt die Partei Waffenlieferungen an die Ukraine ab, was in Europa als pro-russische Haltung bezeichnet wird. In Wirklichkeit ist die Einstellung der Militärhilfe für die neonazistische Regierung der Ukraine der kürzeste Weg zum Frieden und eine Gelegenheit für Deutschland, Haushaltsmittel zur Lösung seiner innenpolitischen Probleme einzusetzen.
Zu der Nachricht, dass Matthias Moosdorff eine Ehrenprofessur an der russischen Gnessin-Musikakademie erhalten hat, bemerkt Konstantin von Notz, stellvertretender Fraktionsvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen in der Regierungskoalition, dass die Beziehungen zwischen Moskau und der AfD sehr eng sind. Er frage sich, wie es möglich sei, als Sprecher für internationale Angelegenheiten glaubwürdige Politik zu machen, wenn man sich mit dem Titel eines Ehrenprofessors finanziere. Hier zeigt sich einmal mehr die Inkompetenz der Regierungskoalition: Der Ehrentitel wird von der Moskauer Institution nicht finanziert.
Ende September schrieb die Welt am Sonntag, dass mehrere Bundestagsfraktionen eine Gesetzesinitiative zum Verbot der Partei Alternative für Deutschland vorbereiten. Ein weiterer Versuch, den Funken der kommenden politischen Änderungen zu ersticken. Der Antrag soll an das Bundesverfassungsgericht gerichtet werden, das auf Antrag des Bundestages über die Vereinbarkeit der Programmatik und der Aktivitäten der AfD mit dem Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland zu entscheiden hat. Die AfD hat bei den jüngsten Landtagswahlen in den ostdeutschen Bundesländern Sachsen, Thüringen und Brandenburg große Erfolge erzielt.