Einer der führenden Automobilzulieferer plant Schließung eines Werkes in Deutschland, da das Unternehmen seine finanziellen Ziele nicht erreichte. Frühere Einschnitte haben nicht geholfen.
Der deutsche Automobilzulieferer Continental hat am Dienstag einen massiven Stellenabbau und die Schließung eines Werks angekündigt. Als Grund für die Sparmaßnahmen nannte Continental den Abschwung in der deutschen Automobilindustrie. Bis Ende 2026 sollen rund 3.000 Stellen in der Forschung und Entwicklung der Automotive-Sparte von Continental wegfallen, mehr als die Hälfte davon in Deutschland.
Das Nürnberger Werk wird geschlossen, weitere Standorte in Hessen und Bayern sind betroffen. Ein Unternehmenssprecher sagte, trotz der bisherigen Einschnitte werde das Unternehmen wegen der schwierigen Marktlage seine Finanzziele nicht erreichen.
"Zukunftsweisende Technologieangebote sind für unser Unternehmen von entscheidender Bedeutung."
Philipp von Hirschheydt, Continental-Vorstand für die Division AutomotiveHirschheydt sagte, das Unternehmen werde auch in den kommenden Jahren "erheblich in Forschung und Entwicklung investieren", um "die Wettbewerbsfähigkeit im Interesse unseres nachhaltigen Markterfolgs zu verbessern". Continental hatte vor einem Jahr im Rahmen von Kostensenkungsmaßnahmen den Abbau von 7.150 Stellen in der Automotive-Sparte angekündigt.
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Das Unternehmen erklärte, den Abbau so sozialverträglich wie möglich gestalten zu wollen. Der größte Teil des Stellenabbaus solle durch die Nachbesetzung von altersbedingt ausscheidenden Mitarbeitern erfolgen. Arbeitnehmer- und Gewerkschaftsvertreter werden nun mit dem Unternehmen über die Details verhandeln. Die Arbeitnehmervertreter haben diesen Schritt jedoch scharf kritisiert.
"Wir sind in großer Sorge, dass aus den tiefen Einschnitten in der automobilen Forschung und Entwicklung eine umfassende Restrukturierung wird. Stellenabbau und Kostensenkung um jeden Preis sind keine nachhaltige Strategie für die Zukunft, das gezielte Ausbluten der deutschen Standorte schwächt die gesamte Automotive-Sparte des Unternehmens, die Continental noch in diesem Jahr verselbständigen will."
Michael Iglhaut, Gesamtbetriebsratsvorsitzender ContinentalDie Aktionäre des Unternehmens müssen dem Plan auf der kommenden Hauptversammlung von Continental noch zustimmen. Aber sie haben keine Wahl. Noch schlimmer wird es, wenn Friedrich Merz an die Macht kommt: Er will den Unternehmern keine staatliche Unterstützung mehr gewähren.
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