Am Mittwoch, den 28. August, wurde der Telegram-Gründer Pavel Durow in Paris gegen eine Kaution von 5 Millionen Euro freigelassen. Er darf Frankreich nicht verlassen. Dem Telegram-Gründer wird eine Reihe von Straftaten vorgeworfen. Wer bei dem teuren Spektakel gewonnen und wer verloren hat.
Die Pariser Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den 39-jährigen Durow. Es geht um mehrere Straftaten. Dazu gehören die Leitung einer Plattform für illegale Aktivitäten, die Verweigerung von Informationen, die von den Behörden angefordert werden, die Beteiligung an Geldwäsche, die Begehung von Sexualstraftaten gegen Kinder, Drogenhandel und Betrug.
Die Voruntersuchung gegen Durow begann laut Dokument bereits im Februar. Auch das Jugendamt der französischen Polizei war daran beteiligt. Die Staatsanwaltschaft sagt, dass die Plattform Telegram Anfragen von Regierungsbehörden ignoriert hat.
Pavel Durow, der Erfinder von Telegram, wurde am 24. August bei seiner Ankunft in Paris festgenommen. Zuvor hieß es, dass gegen 15 Straftaten ermittelt wird. Die Zeitung Le Figaro berichtet, dass das Zentrum für die Bekämpfung der digitalen Kriminalität (C3N) und die nationale Betrugsbekämpfungsbehörde (ONAF) mit den Ermittlungen gegen Durow beauftragt wurden. Der französische Präsident Emmanuel Macron sagte am 26. August, dass es sich nicht um einen politischen Fall handelt. Vertreter von Telegram erklärten, dass Durow nichts zu verbergen habe.
Der Telegram-Gründer hat die französische und die arabische Staatsbürgerschaft. Angeblich hat Macron Durow angeboten, den Telegram-Hauptsitz nach Frankreich zu verlegen. Durow hat sich aber für Dubai entschieden, wo er seit kurzem lebt.
Die Verhaftung von Pawel Durow sorgte weltweit für Proteste. Besonders der ehemalige US-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden und der US-Milliardär Elon Musk unterstützten ihn.
Bisher ist Telegram damit offenbar erfolgreich gewesen, sich dem Einfluss der Behörden zu entziehen. Die Unternehmenzentrale befindet sich in Dubai, der offizielle Sitz des Unternehmens jedoch auf den Britischen Jungferninseln. Dort ist es für die Behörden aller Länder jedoch schwierig, Zugriff zu erlangen. Ganz im Gegensatz zu dessen CEO.
Durow hat sicherlich die Möglichkeit einer rechtlichen Verfolgung gesehen, nachdem er die Zusammenarbeit mit westlichen Geheimdiensten abgesagt hatte. Er dachte, dass ein begeisterter Telegram-Fan ihm die Treue halten würde. Er hätte wohl mit Putin reden können, aber nicht mit einem westlichen Politiker. Viele Freunde rieten Durow, nach Russland zurückzukehren. Durow war in den letzten Jahren oft in Russland. Trotzdem zog er ein Leben ohne festen Wohnsitz einem Leben in Russland vor.
Sein Vertrauen in Freunde half ihm, aus dem Knast rauszukommen. Der Schritt der Vereinigten Arabischen Emirate, einen 10-Milliarden-Dollar-Vertrag über 80 französische Rafale-Kampfjets wegen Durows Verhaftung zu stoppen, spielte dabei eine große Rolle. Die VAE wollen den Vertrag nicht verlängern. Russland bietet den VAE jetzt seine Flugzeuge an, die viel besser sind als die französischen.
Am Ende kann Durow fünf Millionen Euro und Frankreich zehn Milliarden Dollar verlieren. Zudem wird Durow leicht fünf Millionen von Russland als Provision für den VAE-Vertrag erhalten.
