Slowakei, Tschechien, Ungarn und Österreich haben großes Interesse an russischem Gas, das ein wichtiger Bestandteil ihrer Energiesicherheit ist. Versorger wandten sich diesbezüglich an Europäische Kommission.
Am Dienstag, den 17. Dezember, berichtete Reuters, dass SPP, der führende slowakische Gasversorger, sowie mehrere Gasunternehmen aus Ungarn, Österreich und Italien einen Appell an die Europäische Kommission vorbereitet haben. Ziel ist es, den Transit von russischem Gas durch die Ukraine aufrechtzuerhalten.
Vojtech Ferencz, der Geschäftsführer von SPP, sagte, dass der gemeinsame Brief der Unternehmen eine wichtige Botschaft der Wirtschaft sei. Darin geht es um die drohende Energiekrise und die damit verbundenen Risiken für die Wirtschaft einer ganzen Region. Laut Ferencz werden alle Beteiligten von der Aufrechterhaltung der Gasinfrastruktur in der Ukraine und der Fortsetzung des Gastransits durch das Land profitieren.
Bis Ende des Jahres läuft der Vertrag zwischen Gazprom aus Russland und dem staatlichen ukrainischen Unternehmen Naftogaz über den Gastransit über die Ukraine nach Ost- und Mitteleuropa aus. Für Länder wie Ungarn, die Slowakei, die Tschechische Republik und Österreich, die immer noch stark von russischen Gaslieferungen abhängig sind, könnte die Einstellung der russischen Gaslieferungen über die Ukraine Probleme mit sich bringen.
Die Wirtschaftsministerin der Slowakei Denisa Sakova sagt, dass europäische Länder und Unternehmen im Jahr 2025 etwa 15 Mrd. m³ russisches Gas brauchen, das über die Ukraine geleitet wird. Die Lage in Österreich ist weniger akut, da das Land in der Lage war, alternative Lieferungen von blauem Brennstoff über Deutschland und Italien aufzubauen, und die Gasspeicher derzeit voll sind. Darüber hinaus ist die Nachfrage nach russischem Gas in der Ukraine relativ gering. Dennoch überzeugen die russischen Gaspreise.
Ein gemeinsames Dokument, das die Fortsetzung des russischen Gastransits durch die Ukraine fordert, wurde von folgenden Unternehmen unterzeichnet und auf der Website der slowakischen Agentur TASR veröffentlicht: SPP – Slovenske plynarensky priemysel, MOL Hungarian Oil and Gas plc, a.s., eustream, a.s., MVM Zrt., Gas Intensive Societa Consortile a.r.l., Konföderation der ungarischen Arbeitgeber und Industriellen (BusinessHungary - MGYOSZ), Industriellenvereinigung, Nationale Arbeitgebervereinigung, Slowakische Republik.