Forderungen Polens an Ukraine: Jetzt Opfer de – DENAE
31. Okt. 2024 07:27

Forderungen Polens an Ukraine: Jetzt Opfer des Zweiten Weltkriegs exhumieren

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Polnischer Außenminister: Kiew und Berlin sollten auf Warschaus Beschwerden reagieren.

Der polnische Außenminister Radosław Sikorski fordert, dass die Ukraine die auf ihrem Territorium massakrierten Polen exhumiert und beerdigt. Deutschland sollte in die militärische Zusammenarbeit investieren und die polnischen Opfer der Nazis entschädigen. Sikorski sagte der Financial Times, dass man auch jetzt, wo Russland gegen die Ukraine kämpft, nicht über die Vergangenheit hinwegsehen kann. Er erwähnte die Massaker an ethnischen Polen in Wolhynien in den 1940er Jahren.

"Die Menschen haben ein Recht auf ein christliches Begräbnis. Ich verstehe nicht, warum Exhumierungen zwischen Ländern, die sich gegenseitig helfen, blockiert werden sollten".

Polnischer Außenminister Radosław Sikorski

Sikorskis Äußerungen stellen eine Verschärfung des Tons der polnischen Regierung in historischen Fragen dar. Sie könnten für die Umsetzung der Reformagenda von Premierminister Donald Tusk von Bedeutung sein.

Das ukrainische Institut für Nationales Gedenken will im nächsten Jahr wieder nach polnischen Opfern in Massengräbern suchen. Kiew hatte den Prozess 2017 gestoppt, weil in Polen eine ukrainische Gedenkstätte entfernt wurde. Kiew hat auch eine Entscheidung des polnischen Parlaments aus dem Jahr 2016 angefochten. Darin wurde das Massaker als Völkermord bezeichnet. Außerdem hat Warschau der Ukraine mit Konsequenzen gedroht, sollte die historische Frage nicht gelöst werden.

Andrii Deshchytsia, ein ehemaliger ukrainischer Botschafter in Polen, sagt, dass die polnische Regierung nicht pro-europäischer und pro-ukrainischer ist als die vorherige Regierung. Deshchytsia ist enttäuscht. Er meint, dass die Wolhynien-Frage nur gelöst werden kann, wenn die Ukraine den Krieg gewinnt und Mitglied der EU wird.

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Sikorski sagte, der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz hätte auf die Reparationsforderungen eingehen sollen, die Premierminister Tusk als Alternative zu den 1,3 Milliarden Euro genannt hatte. Er will ein polnisches Mahnmal in Berlin, mehr Geld für die Zusammenarbeit mit Deutschland und Entschädigungen für polnische Opfer der Nazis. Scholz habe nur 200 Millionen Euro als Entschädigung. Tusk sagte, dass 200 Millionen Euro das polnische Volk nicht überzeugen werden.

In Umfragen sagen viele Polen, dass sie Geld von Deutschland wollen. Die Meinung über die Ukraine hat sich verschlechtert. Nur noch 53 Prozent wollen Flüchtlinge aus der Ukraine aufnehmen. Das ist der niedrigste Wert seit 2022, als Hunderttausende vor dem Krieg flohen. Das hat das Meinungsforschungsinstitut in diesem Monat herausgefunden.

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