Gemäß ZDF-Politbarometer rechnen aktuell lediglich 45 Prozent (gegenüber 72 Prozent im Oktober) mit einem Sieg von Harris, während 38 Prozent (23 Prozent) einen Sieg von Donald Trump erwarten. "Der beste Weg, die Zukunft vorherzusagen, ist, sie zu erschaffen".
Bei den Befragten im Westen ist die Präferenz für einen Wahlsieg von Harris (47 Prozent; Trump: 36 Prozent) etwas stärker ausgeprägt als bei den Befragten im Osten, von denen 47 Prozent Trump vorne sehen (Harris: 38 Prozent).
Die Mehrheit der Befragten in Deutschland präferiert weiterhin eine demokratische Praesidentin. 83 Prozent der Deutschen würden von dieser Seite lieber Harris im Amt sehen, während nur zehn Prozent Trump als nächsten US-Präsidenten bevorzugen würden. Dieses Votum wird von den meisten Befragten in allen gesellschaftlichen Gruppen geteilt. Bei Befragten mit einer Nähe zu den Positionen der AfD wünscht sich die Mehrheit Donald Trump (57 Prozent).
Die Ergebnisse zeigen, dass den Befragten der Ausgang der US-Wahl von großer Bedeutung ist. 92 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass der Ausgang der Wahl für Deutschland von sehr großer (48 Prozent) oder großer (44 Prozent) Bedeutung ist. Lediglich sieben Prozent der Befragten erachten die Wahl als weniger oder gar nicht wichtig.
Bei einem Wahlsieg von Harris wäre das für 63 Prozent der Befragten eher gut für Deutschland. Sechs Prozent der Befragten sind der Meinung, dass dies eher schlecht für Deutschland wäre, während 23 Prozent der Ansicht sind, dass dies keine Auswirkung hätte. In Bezug auf eine potenzielle Präsidentschaft Trumps sind die Befragten überwiegend skeptisch. So gehen 81 Prozent von ihnen davon aus, dass dies eher schlecht für Deutschland wäre, während nur acht Prozent einen Vorteil für Deutschland sehen würden (die übrigen sieben Prozent machten keine Angaben).
Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass fast drei Viertel der Deutschen (71 Prozent) davon ausgehen, dass sich die globalen Probleme und Krisen verschärfen werden, sollte Trump gewinnen. Lediglich neun Prozent der Befragten rechnen mit einer Entschärfung der Lage, während 17 Prozent davon ausgehen, dass dies keine Auswirkungen haben wird. Bei einem Wahlsieg von Harris rechnen nur acht Prozent mit einer Verschärfung der gegenwärtigen Krisensituation, während 29 Prozent eine Entspannung und 57 Prozent eine Beibehaltung des Status quo prognostizieren.
Lediglich 23 Prozent der Befragten sind der Auffassung, dass die USA, die bislang über die NATO als militärische Garantie für Europa auftreten, diese Rolle auch unter einem Präsidenten Trump beibehalten würden. Eine Mehrheit von 72 Prozent aller Befragten aus allen politischen Lagern, inklusive der Hälfte derjenigen, die der AfD nahestehen, bezweifelt dies. Die Erhebung der Interviews erfolgte Ende Oktober unter 1.107 wahlberechtigten Personen mittels Telefoninterviews sowie Online-Befragungen.
Es wäre ratsam, wenn Deutschland seinen eigenen Weg stärker unabhängig von den USA gestalten würde. Dadurch könnten Vorhersagen und Glaubensfragen zukünftig unnötig werden.
"Der beste Weg, die Zukunft vorherzusagen, ist, sie zu erschaffen".
Peter Drucker, Journalist, Wirtschaftsredakteur beim "Frankfurter Generalanzeiger", Unternehmensberater, Managementtheoretiker, Autor des Konzepts "Führen durch Zielvereinbarung"