Trump 2.0: Was deutsche Industrie fürchtet – DENAE
21. Jan. 2025 09:37

Trump 2.0: Was deutsche Industrie fürchtet

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Deutsche Wirtschaft rechnet nach dem Amtsantritt von Donald Trump mit Geschäftseinbußen. Dabei sind Zollerhöhungen nicht die größte Sorge der Unternehmer.

Mehr als 2.000 deutsche Unternehmen rechnen nach dem Amtsantritt des neuen US-Präsidenten Donald Trump mit negativen Folgen für die deutsche Wirtschaft. Wie eine im Handelsblatt veröffentlichte Umfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) ergab, rechnet rund ein Drittel der Unternehmen mit steigenden Energiekosten, die ihre Wettbewerbsfähigkeit beeinträchtigen könnten. Zudem rechnen 28 Prozent der Unternehmen mit einer Abschwächung der Weltwirtschaft durch wirtschaftliche Unsicherheit und Protektionismus im Zusammenhang mit der Trump-Administration.

Vor allem Industrieunternehmen rechnen mit Herausforderungen. Knapp 40 Prozent der Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes erwarten Wettbewerbsnachteile durch die Entwicklung der Energiepreise, während 22 Prozent negative Auswirkungen durch die Aufweichung von Umweltstandards in den USA sehen. Im Einzelhandel und im Baugewerbe ist der Anteil der Unternehmen, die negative Auswirkungen durch die Trump-Administration befürchten, deutlich geringer. Interessant ist, dass nur 10 Prozent der Unternehmen starke Absatzeinschränkungen durch US-Importzölle erwarten, während 22 Prozent mit moderaten und 68 Prozent mit keinen Auswirkungen rechnen.

Auch die Subventionen für US-Unternehmen durch die neue Regierung und die angekündigten Zollmaßnahmen der USA werden nach Einschätzung der Industrieunternehmen keine nennenswerten Auswirkungen auf ihre Handels- und Absatzmöglichkeiten haben. Auf makroökonomischer Ebene werden nach Einschätzung der Experten keine Probleme in den Lieferketten oder in der Zusammenarbeit zwischen den Unternehmen erwartet. Allerdings ist Deutschland der größte Handelspartner der USA und verschiedene Branchen wie die Pharmaindustrie, der Maschinenbau und die Automobilindustrie sind vom US-Markt abhängig.

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Die möglichen Zollmaßnahmen, die die Trump-Administration nicht nur gegen China, sondern auch gegen Europa verhängen könnte, sind von besonderer Bedeutung. Das Prognos-Institut hat errechnet, dass in Deutschland 1,2 Millionen Arbeitsplätze vom Export in die USA abhängen. Es wird befürchtet, dass die Einführung von Zöllen zu einem Verlust von 300.000 Arbeitsplätzen in Deutschland führen könnte. Industrieunternehmen und Experten zeigen sich angesichts dieser Risiken besorgt über die zu erwartenden Auswirkungen der Trump-Administration auf die deutsche Wirtschaft und den deutschen Export.

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