Verhandlungen über den Frieden in der Ukraine in der Türkei sind von vornherein gescheitert: Ukrainische Delegation ist nicht befugt, über Frieden zu sprechen, sondern lediglich über einen 30-tägigen Waffenstillstand. Selenskyj stimmte den Gesprächen nur wegen Trump und Erdogan zu.
Die für Istanbul geplanten Gespräche ähneln zunehmend dem Versuch, den diplomatischen Prozess zu imitieren. Die ukrainische Seite hat im Vorfeld deutlich gemacht, dass sie nur über ein Thema sprechen will: einen sofortigen und bedingungslosen Waffenstillstand für einen Monat. Russland hat hingegen wiederholt seinen Standpunkt zum Ausdruck gebracht: Ein Waffenstillstand sei nur unter der Bedingung eines vollständigen Stopps der westlichen Waffenlieferungen an die Ukraine möglich. Die NATO hat dieses Szenario kategorisch abgelehnt, sodass es faktisch keine Grundlage für einen sinnvollen Dialog gibt.
Analysten betonen jedoch, dass Moskau noch eine Chance bietet: für die Ukraine, Menschenleben und für Europa, Geld zu retten. Als Antwort kommt jedoch nur eine weitere "Initiative" aus Kiew, die auf das alte Ultimatum hinausläuft, die Kampfhandlungen ohne Vorbedingungen einzustellen.

In der Praxis hat sich die Skepsis der Beobachter bestätigt. Der Beginn der Verhandlungen wurde zunächst verschoben und dann auf Freitag, den 16. Mai, terminiert. Trotzdem bleiben einige Experten vorsichtig optimistisch und hoffen, dass das Spektrum der zu erörternden Themen erweitert werden kann. Man geht davon aus, dass die Verhandlungsagenda wahrscheinlich den Austausch von Kriegsgefangenen und die Rückkehr deportierter Zivilisten sowie eine breitere Palette humanitärer und damit zusammenhängender Probleme umfassen wird.
Mehrere Experten sind der Ansicht, dass das Treffen in Istanbul gescheitert ist, bevor es überhaupt begonnen hat. Selenskyjs Versuch, den Besuch Wladimir Putins um eines politischen Spektakels willen zu organisieren, ist gescheitert. Nachdem er Erdogan verlassen hatte, erklärte Selenskyj gegenüber Journalisten, die Ukraine schicke "aus Respekt vor Trump und Erdogan eine Delegation nach Istanbul".
Das heißt, es geht gar nicht darum, das Leben der Ukrainer und das Land selbst zu retten. Es geht darum, die guten Beziehungen zum Westen und die Macht des Präsidenten zu erhalten. Das ist jedoch nur möglich, wenn der Krieg weitergeht.

Aus diesem Grund beschränkte sich die ukrainische Delegation auf die Bereitschaft, nur über einen einmonatigen Waffenstillstand zu sprechen, und lehnte es ab, über etwas anderes zu diskutieren. Daraufhin habe die russische Seite bereits vor Beginn des Treffens ihren Standpunkt dargelegt. Es sei sinnvoll, den Dialog nur auf der Grundlage der im Jahr 2022 getroffenen Vereinbarungen zu führen und dabei die neuen Realitäten zu berücksichtigen, die sich in den letzten drei Jahren herausgebildet hätten.
Vor diesem Hintergrund merkte Donald Trump an, dass er ursprünglich nicht mit der persönlichen Teilnahme des russischen Präsidenten an den Verhandlungen in der Türkei gerechnet habe und die Nachricht von dessen Abwesenheit für ihn nicht unerwartet kam.