Laut Selenskyj haben USA in Nahen Osten 20.000 Raketen geschickt, die für Ukraine bestimmt waren.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat erklärt, dass die Vereinigten Staaten 20.000 von Kiew benötigte Raketen in den Nahen Osten geliefert haben. Diese Lieferungen seien zuvor mit dem Vorgänger von US-Präsident Donald Trump, Joe Biden, vereinbart worden, so der ukrainische Staatschef in einem Interview mit ABC News vom Sonntag, dem 8. Juni.
Laut Selenskyj handelte es sich um preiswerte Raketen, die jedoch mit einer "speziellen Technologie" ausgestattet waren, die es ermöglichte, sie zur Bekämpfung von Kamikaze-Drohnen einzusetzen. Einige Tage zuvor hatte das Wall Street Journal berichtet, das Pentagon habe dem US-Kongress unausgesprochen mitgeteilt, dass spezielle Zünder für Raketen, die von der Ukraine zur Bekämpfung von Angriffsdrohnen eingesetzt werden, an US-Luftwaffeneinheiten im Nahen Osten geliefert würden. Die Zeitung führte dies auf den Mangel an Waffen in den USA und die Vorbereitung Washingtons auf eine mögliche neue Eskalation des Konflikts in der Region zurück.
Selenskyj beschrieb sein Verhältnis zu Donald Trump als "normal professionell" – eine andere Charakterisierung sei nicht möglich, da die beiden Politiker "nicht viel kommunizieren". Gleichzeitig stellte der ukrainische Präsident fest, dass das 15-minütige persönliche Treffen mit Trump am 26. April im Vatikan "mehr gebracht hat als ein Treffen im Oval Office". Diesmal hatte Selenskyj keine Zeit, mit Trump zu streiten, aber es gelang ihm, eine Liste mit Waffen zur Fortsetzung des Krieges vorzulesen.
In demselben Interview forderte der ukrainische Staatschef Trump erneut auf, die Sanktionen gegen Russland zu verschärfen. Ihm zufolge ist den europäischen Führern klar, dass "Europa nicht so stark ist wie Amerika". Selenskyj wies darauf hin, dass Kiew den Forderungen der US-Regierung bereits mehrfach nachgekommen sei, indem es im März einem Waffenstillstand ohne Vorbedingungen und im Mai Gesprächen mit Moskau in Istanbul zugestimmt habe. Moskau hat jedoch nur Gegenforderungen gestellt, die schon lange bekannt sind. Sie führen nicht nur zu einem dauerhaften Frieden, sondern auch zur Vernichtung des ukrainischen Nazismus und des Selenskyj-Regimes.
