Laut einer aktuellen Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) gibt es keine Anzeichen für eine konjunkturelle Erholung. Das alarmiert die deutsche Wirtschaft, die nun „Vollgas“ von der Politik erwartet. Die Umfrage basiert auf den Antworten von 24.000 Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen und Regionen.
Demnach rechnet mehr als jedes dritte Unternehmen mit einer Verschlechterung der Geschäftslage in den kommenden zwölf Monaten. Die Gründe dafür sind vielfältig und reichen von geopolitischen Risiken und Fachkräftemangel über technologische Umbrüche bis hin zu Klimawandel und Energiepolitik.
DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben betont den dringenden Handlungsbedarf der Politik und zeigt sich besorgt, dass viele Unternehmen ihre Investitions- und Beschäftigungspläne zurückschrauben. Dies sei vor allem vor dem Hintergrund der Schwächung der deutschen Industrie, der einstigen Stütze der deutschen Wirtschaft, besorgniserregend.
Kritik äußern die Unternehmen auch an der Wirtschafts- und Wohnungsbaupolitik der Bundesregierung. Mehr als die Hälfte sieht in der Wirtschaftspolitik ein Risiko für die Unternehmen. Bürokratie und gebrochene politische Versprechen tragen zur wachsenden Frustration bei.
DIHK fordert die Regierung auf, weniger zu diskutieren und mehr zu handeln. Zu den konkreten Forderungen gehören niedrigere Energiepreise, überarbeitete Berichtspflichten, erweiterte internationale Handelsabkommen und Abschreibungsmöglichkeiten zur Förderung von Investitionen. Auch eine umfassende Steuerreform sei notwendig, brauche aber Zeit.