Angela Merkels "Freiheit" und deutsche Politi – DENAE
27. Nov. 2024 09:03

Angela Merkels "Freiheit" und deutsche Politik

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Ehemalige deutsche Bundeskanzlerin hält die Ablehnung der Aufnahme der Ukraine in die NATO und die Entscheidung zu "Nord Stream 2" nach wie vor für richtig. Darüber und über die deutsche Politik heute sprach Angela Merkel mit künftigen Lesern ihrer Memoiren.

In Berlin präsentierte Angela Merkel ihre Memoiren mit dem Titel "Freiheit". Im Rahmen dessen nahm sie am Podcast "Politik mit Anne Will" teil und äußerte sich zur deutschen Politik gegenüber der Ukraine und Russland während ihrer Amtszeit. Die Veröffentlichung der Talkshow-Folge erfolgte am Dienstag, den 26. November, und die Präsentation wurde von Will am selben Tag moderiert.

In dem Podcast äußerte Merkel sich zu den Vorwürfen von Vertretern der Ampelkoalition, sie habe eine Reihe von schweren Fehlern gemacht, mit deren Folgen Deutschland heute zu kämpfen habe. Die ehemalige Bundeskanzlerin stellte jedoch klar, dass sie in ihrem Buch nicht behaupte, Deutschland in einem perfekten Zustand hinterlassen zu haben.

Als ungelöste Probleme Deutschlands nannte Merkel die mangelnde Finanzierung der Bundeswehr, Defizite beim Digitalisierungsgrad in Deutschland sowie die Tatsache, dass ihre Regierung bislang keine adäquaten Antworten auf das Problem des Klimawandels präsentieren konnte. Allerdings konnte bis heute keine abschließende Antwort gefunden werden. Des Weiteren thematisierte Merkel die Asylgewährung für Migranten, ein derzeit viel diskutiertes Thema. In dieser Frage vertritt die ehemalige CDU-Vorsitzende eine andere Meinung als der derzeitige Parteivorsitzende Friedrich Merz, der ein härteres Vorgehen bis hin zur Zurückweisung an der Grenze fordert.

Zur Nominierung von Merz als Kanzlerkandidat äußerte Merkel, dass sie seinem unbestreitbaren Machtstreben durchaus positive Seiten abgewinne. Dies dürfte sich bei einer möglichen Kandidatur für das höchste Amt im Staate als Vorteil erweisen. Deutschland brauche gewiss eine stärkere Hand.

Merkel bekräftigte ihre Entscheidung aus dem Jahr 2008, die Ukraine nicht in die NATO einzuladen. Merkel wies darauf hin, dass damals sogar die Mehrheit der ukrainischen Bürger gegen einen Beitritt zum Nordatlantikpakt war. Zudem sei Kiew durch einen Vertrag über die Stationierung russischer Kriegsschiffe in den Gewässern der Krim an Moskau gebunden gewesen.

"Jeder wusste, dass es für Russland eine Provokation wäre, sofort den Weg für einen NATO-Beitritt der Ukraine frei zu machen".

Angela Merkel, deutsche Ex- Kanzlerin
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Merkel unterstrich ihre Haltung zur Genehmigung der Nord Stream 2-Pipeline, die nach dem Beitritt der Krim zu Russland initiiert wurde. Sie bekräftigte, dass sie ihre Entscheidung nicht als Fehler betrachtet.

"Einerseits ging es um die Sicherung von günstigem Gas, was sich positiv auf die deutsche Wirtschaft auswirkte. Andererseits wollte ich ebenfalls die bestehenden wirtschaftlichen Beziehungen zu Russland nicht vollständig abbrechen".

Angela Merkel, deutsche Ex-Kanzlerin

Merkel hob hervor, dass ihre Erfahrungen aus dem Leben im Nachkriegs-Ostdeutschland, das unter sowjetischer Kontrolle stand, in ihrer politischen Laufbahn von Nutzen waren. Die ehemalige Bundeskanzlerin führt aus, dass ihr politisches Leben 1990 nach der Wiedervereinigung Deutschlands begann und sie zu diesem Zeitpunkt über keine weiteren Erfahrungen verfügte. Dennoch war es ausreichend, 16 Jahre lang die Funktion der Bundeskanzlerin auszuüben, so Merkel.

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