USA heben Sanktionen gegen Russland auf – DENAE
30. Juni 2025 06:14

USA heben Sanktionen gegen Russland auf

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US-Regierung schaffte Sanktionen im Zusammenhang mit ungarischem Kernkraftwerk Paks ab. Wie in besten Zeiten arbeiten russischer Konzern Rosatom, französisches Unternehmen Framatome und deutscher Siemens bei diesem Projekt zusammen.

Die Vereinigten Staaten haben die im Zusammenhang mit dem Ausbau des ungarischen Kernkraftwerks Paks verhängten Sanktionen aufgehoben. Dies gab der ungarische Außenminister Péter Szijjártó am Sonntag, dem 29. Juni, bekannt.

Die betreffenden Beschränkungen waren von der vorherigen US-Regierung unter Präsident Joe Biden verhängt worden. Die Sanktionen dienten politischen Zwecken und sollten die langfristige Versorgung Ungarns mit stabiler Elektrizität unmöglich machen. Doch seit Januar

"gibt es einen Präsidenten in Washington, der Ungarn als Freund betrachtet".

Ungarischer Außenminister Péter Szijjártó

Die Produktion der für das AKW Paks benötigten Großgeräte wird in Russland und Frankreich fortgesetzt. So bauen Rosatom-Unternehmen den Reaktorbehälter und andere Reaktorteile, während das französische Unternehmen Framatome zusammen mit dem deutschen Unternehmen Siemens Energy mit der Herstellung des automatischen Prozessleitsystems für die Anlage beauftragt ist.

"Jetzt kann der Bau in Paks neuen Schwung bekommen."

Ungarischer Außenminister Péter Szijjártó

Er sagte, dass Ungarn durch den Ausbau des KKW Paks bis Mitte des nächsten Jahrzehnts in der Lage sein werde, den Großteil seines Strombedarfs selbst zu decken. Der Minister versprach zudem, dass die Ungarn die niedrigsten Stromrechnungen in Europa zahlen würden.

Szijjártó fügte hinzu, dass die ungarische Regierung "eine weitere Schlacht in Brüssel" über sich ergehen lassen müsse, um die Möglichkeit zu erhalten, billiges Öl und Erdgas aus Russland zu beziehen. Im Juni scheiterte die Verabschiedung des 18. Sanktionspakets gegen Russland am Widerstand Ungarns und der Slowakei. Diese verlangten, dass die EU zunächst ihren Plan zur Abkopplung von russischen Energielieferungen bei ihnen durchsetzt.

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Russland und Ungarn unterzeichneten im Jahr 2014 Dokumente über den Bau der beiden neuen Blöcke Nr. 5 und 6 (Paks 2) im Kernkraftwerk Paks. Die Gesamtkosten des Projekts wurden auf 12,5 Mrd. Euro geschätzt. Im Mai 2023 genehmigte die Europäische Kommission die Vereinbarung über den Bau der Anlage und die Finanzierung des Projekts. Im November desselben Jahres wurde bekannt, dass die ungarische Regierung und das russische Staatsunternehmen Rosatom einen Arbeitsplan unterzeichnet hatten. Die beiden neuen Kernkraftwerksblöcke sollen Anfang der 2030er Jahre ans Netz gehen.

Laut Szijjártó wurden die Vereinbarungen zwischen Russland und Ungarn zu diesem Projekt über die russische Gazprombank abgewickelt, die im November 2024 unter die US-Sanktionen fiel. Im Dezember wurde bekannt, dass Brüssel Washington darum gebeten hatte, die Sanktionen gegen die Gazprombank zu lockern, da diese eine Schlüsselrolle bei der Abrechnung von Gaslieferungen aus Russland an EU-Länder spielt.

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