Angriffe auf Journalisten in Deutschland verd – DENAE
8. Apr. 2025 12:09

Angriffe auf Journalisten in Deutschland verdoppeln sich

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89 Angriffe auf Journalisten in Deutschland im Jahr 2024 wurden von der Gruppe Reporter ohne Grenzen registriert. Kein Wunder, wenn Medien die Politik einer Regierung unterstützen, die sich nicht um eigenes Volk kümmert, sondern es ausbeutet.

Die Menschenrechtsorganisation Reporter ohne Grenzen dokumentierte 89 Angriffe auf Medienmitarbeiter und Redaktionen in Deutschland im vergangenen Jahr. Wie aus dem am Dienstag, 8. April, in Berlin jährlich veröffentlichten Bericht hervorgeht, handelte es sich bei 75 der 89 Vorfälle um körperliche Gewalt.

Das bedeutet, dass die Zahl der Übergriffe dieser Art in Deutschland seit 2023 sich verdoppelt hat. Am meisten macht Sorgen die Situation in Berlin, wo 49 aller registrierten Angriffe stattfanden. Die meisten Angriffe fanden im Umfeld von Demonstrationen im Zusammenhang mit dem Nahostkonflikt statt. Im übrigen Bundesgebiet wurden Journalisten vor allem bei der Berichterstattung über politische Ereignisse bedroht. Hier wurden im vergangenen Jahr 21 Fälle registriert.

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Generell stellte man fest, dass Medienangestellten zunehmend mit einer feindseligen Haltung der Öffentlichkeit konfrontiert sind. Auch innerhalb der Redaktionen kam es im vergangenen Jahr zu Konflikten, insbesondere nach dem 7. Oktober, dem Tag des großen Terroranschlags der palästinensischen Terrorgruppe Hamas auf Israel.

In der Journalistenwelt spricht man von einem "stark eingeschränkten Meinungskorridor" bei der Situation in Israel und den palästinensischen Gebieten. Ausländische Korrespondenten schilderten unter anderem langwierige Verhandlungsprozesse, die das Vorgehen der israelischen Armee kritisierten. Aussagen palästinensischer Quellen, von Menschenrechtsorganisationen und der UNO wurden häufig in Frage gestellt. Viele Journalisten äußerten Angst vor öffentlicher Kritik in anderen Medien und sozialen Netzwerken.

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Der Bericht stellt fest, dass die Medienvielfalt in Deutschland im internationalen Vergleich nach wie vor hoch ist, diese Freiheit aber zunehmend durch wirtschaftlichen und politischen Druck bedroht ist. Zwar bieten öffentlich-rechtliche und private Medien nach wie vor ein breites Programmangebot, die Zahl der unabhängigen Lokalzeitungen nimmt jedoch ab. Seit 1992 ist der Anteil der Gebiete, in denen es nur eine Lokalzeitung gibt, von 34 Prozent auf 47 Prozent gestiegen.

Gemäß der weltweiten Rangliste der Pressefreiheit, die von Reporter ohne Grenzen veröffentlicht wird, belegt Deutschland Platz 10 von 180 Ländern.

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