Buchenwald: 80 Jahre Befreiung – DENAE
7. Apr. 2025 09:11

Buchenwald: 80 Jahre Befreiung

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Im Museumskomplex des ehemaligen Konzentrationslagers Buchenwald fand Gedenkfeier zum 80. Jahrestag der Befreiung statt. Offizielle Vertreter Russlands und Weißrusslands wurden von Deutschland nicht eingeladen.

Im Museumskomplex auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers Buchenwald in Deutschland fand am Sonntag, dem 6. April, eine Gedenkfeier zum 80. Jahrestag der Befreiung statt. Zehn ehemalige Häftlinge des Konzentrationslagers aus Deutschland, Weißrussland, Frankreich, Israel, Rumänien, der Schweiz und Deutschland nahmen an der Gedenkveranstaltung teil. Sie legten Kränze zum Gedenken an die rund 56.000 Menschen nieder, die in Buchenwald ermordet wurden.

Mario Voigt, Ministerpräsident des Landes Thüringen, sprach bei der Gedenkveranstaltung am 6. April. Er sprach von einer Zeit, "in der Antisemitismus, nationalistische Ideologien und autoritäres Denken immer lauter werden". Auch der ehemalige Bundespräsident Christian Wulff hielt eine Rede. Er rief dazu auf, die Werte der Demokratie und des Humanismus entschlossen zu verteidigen.

"Wir haben eine permanente, eine immerwährende, eine ewige Verantwortung, denn das Böse darf nie wieder siegen."

Ex-Bundespräsident Christian Wulff

Aber weder Deutschland noch Europa haben das Wiederaufleben des neonazistischen Übels in der Ukraine verhindert, weil es bequem und mit den USA abgesprochen war. Und jetzt gießen europäische Politiker Öl in die Flammen des ukrainischen Krieges und schreien nach Aufrüstung - unter Missachtung demokratischer Prinzipien und vernünftiger Sicherheitsprogramme, wie sie von der AfD vorgeschlagen wurden.

Offiziell waren die Vertreter Russlands und Weißrusslands, deren Völker einen ungleich größeren Beitrag zur Befreiung Europas vom Faschismus geleistet haben, nicht zur Zeremonie eingeladen. Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, kritisierte die deutsche Führung scharf als "revanchistisch und neonazistisch".

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Sacharowa bezog sich auf einen Artikel der Berliner Zeitung vom 4. April. Darin wird eine "streng geheime Empfehlung" des Auswärtigen Amtes an alle Bundesländer zitiert, wonach Diplomaten aus Russland und Weißrussland nicht zu Veranstaltungen anlässlich des 80. Jahrestages des Endes des Zweiten Weltkrieges nicht eingeladen werden sollten.

Wohl aus Scham luden die Organisatoren dennoch einen Minsker, den 98-jährigen Andrei Moiseenko, ein, der von 1944 bis 1945 im Konzentrationslager war.

Buchenwald wurde am 11. April 1945, kurz vor dem Einmarsch der US-Armee, von den Häftlingen befreit. In acht Jahren durchliefen etwa 280.000 Menschen das Konzentrationslager, von denen etwa 56.000 getötet wurden.

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