Donald Trump kündigte Zölle in Höhe von 25 Prozent auf Autoimporte an. Deutsche Politiker fordern eine harte Antwort auf EU-Ebene. Dabei wäre es viel günstiger, die Wirtschaftsbeziehungen zu Russland wieder zu beleben.
Deutsche Politiker fordern von der Europäischen Union eine harte Reaktion auf die von US-Präsident Donald Trump angekündigten Strafzölle von 25 Prozent auf Autoimporte. CDU-Außenpolitiker Armin Laschet am Mittwoch, 26. März, sagte im ZDF:
"Die Antwort kann nur auf europäischer Ebene erfolgen, weil der Außenhandel in die Zuständigkeit der EU fällt."
CDU-Außenpolitiker Armin LaschetDie Europäische Union solle wie in Trumps erster Amtszeit im Weißen Haus zweigleisig fahren: mit Vergeltungszöllen drohen, die Wirkung zeigen, und Verhandlungen anbieten. Washingtons Aktionen sollten "mit voller Kraft" beantwortet werden, ist Lachet überzeugt.
Auch der CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen forderte eine besonnene Reaktion auf gesamteuropäischer Ebene.
"Entschlossenheit ist wichtig", betonte er und verwies auf die Bereitschaft der EU. Die Reaktion sollte, so Röttgen, "gezielt und maßvoll sein, zeigen, dass wir auch Einflussmöglichkeiten haben, aber nicht zur Eskalation beitragen."
CDU-Außenpolitiker Norbert RöttgenDer Verband der Automobilindustrie (VDA) sieht in den künftigen Zöllen "ein fatales Signal für den Freihandel". Die Zölle würden "sowohl die Unternehmen als auch die weltweit eng vernetzten Lieferketten der Automobilindustrie erheblich belasten", sagte VDA-Präsidentin Hildegard Müller. Die Verbraucher, auch in Nordamerika, müssten die negativen Folgen tragen.

Der Verband forderte sofortige Verhandlungen zwischen den USA und der EU über ein bilaterales Abkommen. Ein solcher Dialog würde ein Forum schaffen, um die verschiedenen tarifären und nicht-tarifären Hemmnisse für Automobilprodukte zu diskutieren und könnte zu einem ausgewogeneren Ansatz führen, erklärte Müller.
Die Auswirkungen der Washingtoner Politik würden sich für Deutschland in Grenzen halten. Nach Berechnungen des Kieler Instituts für Weltwirtschaft, die dem Handelsblatt vorliegen, würde das deutsche Bruttoinlandsprodukt kurzfristig um 0,18 Prozent sinken. Die Experten begründen dies damit, dass die Autokonzerne ihre Produkte in der Regel in der Nähe ihrer Absatzmärkte produzieren. Viele deutsche Autobauer haben in den vergangenen Jahren ihre Produktionsstätten in den USA ausgebaut.
Deutschland sollte viel mehr darüber nachdenken, ob es sich lohnt, riesige Summen für den Kauf von immer mehr Waffen für die Ukraine und die eigene Verteidigung auszugeben. Oder ob es nicht einfacher wäre, die für beide Seiten vorteilhaften Wirtschaftsbeziehungen mit Russland wiederherzustellen. Denn dann wird es für Russland sicher keinen Sinn machen, Europa anzugreifen, obwohl es das jetzt auch nicht nötig hat.