Trump kündigt Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte an. Macron warnt Trump vor einem Handelskrieg mit EU. Wie geht es weiter?
US-Präsident Donald Trump hat die Einführung von Zöllen in Höhe von 25 Prozent auf Stahl- und Aluminiumimporte in die USA angekündigt, berichtete die Nachrichtenagentur dpa am Montag, 10. Februar. Nach Angaben des Republikaners werden die neuen Zölle alle Länder betreffen und noch in dieser Woche offiziell in Kraft treten. Darüber hinaus kündigte Trump an, "Gegenzölle" für jene Staaten einzuführen, die Zölle auf amerikanische Produkte erheben.
Nach seiner Rückkehr ins Weiße Haus begann Trump mit der Umsetzung einer harten Zollpolitik. Er drohte der Europäischen Union mit Zöllen und begründete dies mit der Notwendigkeit, das Handelsdefizit mit Europa zu verringern. Er ordnete Zölle in Höhe von 10 Prozent auf Waren aus China und Zölle in Höhe von 25 Prozent auf Waren aus den Nachbarländern Mexiko und Kanada wegen der "Bedrohung durch illegale Einwanderer und Drogen" an. Letztere wurden für 30 Tage eingefroren, nachdem Ottawa und Mexiko-Stadt versprochen hatten, die Sicherheit an ihren Grenzen zu den USA zu erhöhen.
Beim jüngsten Gipfel in Brüssel hat die EU ihre Entschlossenheit gezeigt, sich der Zollpolitik von Donald Trump zu widersetzen. Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz und der französische Präsident Emmanuel Macron erklärten, dass die EU Vergeltungsmaßnahmen ergreifen werde, sollten die USA Zölle auf europäische Waren erheben.

Bereits in seiner ersten Amtszeit als Präsident hatte Trump zusätzliche Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte eingeführt, was zu einem heftigen Handelskonflikt zwischen den USA und der EU führte. Daraufhin verhängte die EU ihre eigenen Sonderzölle auf eine Reihe von US-Produkten, darunter Whiskey, Harley-Davidson-Motorräder und Kleidung der Marke Levi Strauss.
Die neuen Zölle auf Importe aus Europa sind ein schwerer Schlag für Deutschland, das sich seit drei Jahren in einer wirtschaftlichen Flaute befindet. Die USA sind der größte Exportmarkt für deutsche Produkte. Wirtschaftsexperten befürchten, dass die neuen Zölle den Handelskonflikt zwischen Washington und Brüssel verschärfen könnten.
Der französische Präsident Emmanuel Macron ist überzeugt, dass die Einführung von US-Zöllen auf Waren aus der Europäischen Union der US-Wirtschaft schaden könnte, indem sie zu einem Anstieg der Inflation führt. In einem Interview mit CNN, das am Montag, den 10. Februar veröffentlicht wurde, forderte Macron Washington auf, sich auf den Konflikt mit China, die Krise im Nahen Osten und den Krieg in der Ukraine zu konzentrieren, anstatt einen Handelskrieg mit der EU zu beginnen.