Russlands Zukunft in Afrika nach Syrien – DENAE
17. Dez. 2024 13:14

Russlands Zukunft in Afrika nach Syrien

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Moskau erwartete syrische Entwicklung. Selbst wenn Russland sich aus Syrien zurückziehen sollte, wird es seine militärischen Ressourcen in Libyen für Operationen in Afrika nutzen können.

Die Ereignisse in Syrien haben Auswirkungen über das Land hinaus. Die geopolitischen Folgen betreffen nicht nur direkte Konsequenzen wie die Zukunft der russischen Militärbasen in Syrien, sondern beeinflussen auch die zukünftige Rolle Russlands in Afrika. Die russischen Stützpunkte in Syrien dienen als Ausgangspunkt für militärische Operationen und Einflussnahme in afrikanischen Ländern wie Mali, Burkina Faso und Niger.

Eine Verlegung oder Schließung der russischen Stützpunkte in Syrien hätte daher Auswirkungen auf die strategischen Operationen, die Logistik und den schnellen Zugang Russlands zu Afrika. Es gibt jedoch alternative Pläne Russlands, um seinen Einfluss in der arabischen und afrikanischen Region aufrechtzuerhalten, wie zum Beispiel den Ausbau militärischer Einrichtungen und Luftwaffenstützpunkte in Libyen. Russland hat bereits mit dem Ausbau von Militärbasen und Häfen in Bengasi, Sirte und Tobruk begonnen und könnte im Falle eines Rückzugs aus Syrien Truppen nach Libyen verlegen.

Die Frage, ob sich das syrische Szenario in Libyen wiederholen könnte und welche Auswirkungen dies auf Russlands Präsenz und Rolle in Afrika hätte, wurde von mehreren Vertretern afrikanischer Länder beantwortet. Sie gehen davon aus, dass Russland einen Plan B haben wird, um seine Versorgungswege nach Afrika zu sichern. Dies könnte entweder durch die Nutzung Libyens als verlässlicheren Umschlagplatz oder durch den Zugang zur Zentralafrikanischen Republik (ZAR) über Häfen in Kamerun oder im Kongo geschehen. Vertreter der ZAR und Nigers betonten, dass der Sturz Assads ihre Beziehungen zu Russland nicht beeinträchtigen würde und dass Russland andere Wege finden könne, sie zu unterstützen.

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Für die künftige Rolle Russlands in Afrika sind mehrere Szenarien denkbar. Das erste ist, dass Russland seine Militärbasen in Syrien beibehält und sich weiter nach Afrika ausdehnt, um seine Präsenz und seinen Einfluss in der Region zu festigen. Dieses Szenario ist möglich, wenn es zu einer Einigung zwischen Moskau und dem neuen Regime in Damaskus kommt.

Im zweiten Fall wird Russland seine Militärbasen von Syrien nach Libyen verlegen. Im dritten Fall wird Russlands "Umzug" nach Libyen gestoppt, was zu einem "Einfrieren" des russischen Einflusses in Afrika führen wird. In jedem Fall wird die Rolle Russlands in Afrika erhalten bleiben, und es ist unwahrscheinlich, dass es ein ähnliches Schicksal wie die USA und Frankreich erleiden wird.

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