Scholz: Deutsche Einheit ist noch nicht volle – DENAE
4. Okt. 2024 11:17

Scholz: Deutsche Einheit ist noch nicht vollendet

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In Schwerin wurde der 34. Jahrestag der deutschen Einheit gefeiert. Bundeskanzler Olaf Scholz sagte, der Prozess sei noch nicht abgeschlossen. Die Ergebnisse der jüngsten Landtagswahlen bestätigten dies.

Die zentrale Feier zum Feiertag der Deutschen Einheit fand am Donnerstag, dem 3. Oktober, in der Landeshauptstadt von Mecklenburg-Vorpommern, Schwerin, statt. Im Dom der Stadt wurde ein ökumenischer Gottesdienst gefeiert, an dem Tausende von Menschen teilnahmen.

Bundeskanzler Olaf Scholz hob in seiner Ansprache vor 450 geladenen Gästen, darunter Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, hervor, dass bei der Wiedervereinigung von West- und Ostdeutschland bereits erhebliche Fortschritte erzielt wurden. Er wies jedoch auch darauf hin, dass der Prozess noch nicht als abgeschlossen betrachtet werden kann. Scholz wies darauf hin, dass die Wiedervereinigung für viele Ostdeutsche mit Schwierigkeiten verbunden war. Er wies darauf hin, dass kein anderes Land mit ähnlichen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte wie Deutschland:

"Ich will hier kein Geheimnis verraten: Die deutsche Wiedervereinigung ist auch nach 34 Jahren noch nicht vollendet. Das Land musste zwei Staaten vereinen, die vier Jahrzehnte lang völlig unterschiedliche Gesellschaftsmodelle aufgebaut hatten – wirtschaftlich, politisch, kulturell und geistig".

BRD-Kanzler Olaf Scholz

Olaf Scholz wies darauf hin, dass die deutsche Wiedervereinigung für die Menschen in den neuen Bundesländern mit zahlreichen Herausforderungen verbunden war. Er betonte, dass die damaligen Veränderungen für Millionen von Menschen einen Neuanfang und eine grundlegend neue Lebenssituation bedeuteten.

Für Millionen Menschen führten die Veränderungen in den Folgejahren jedoch zu einem Zusammenbruch. Für viele Menschen endete mit der Wiedervereinigung ihre bisherige Laufbahn. Sie empfanden eine Entwertung ihres Wissens, ihrer Erfahrung und ihres Verdienstes. Auch dies ist Teil der deutschen Geschichte nach 1990. Es ist von großer Bedeutung, dass diese Ereignisse nicht vergessen oder beschönigt werden.

Westdeutsche Unternehmen stellten keine ostdeutschen Arbeitnehmer ein. Die Trennung zwischen Ost und West besteht in Deutschland bis heute. In Witzen werden die Ostdeutschen zudem als erfinderischer und optimistischer beschrieben als ihre westlichen Mitbürger. Denn es stimmt: In der DDR wie auch in der UdSSR war es erforderlich, erfinderisch zu sein, um den Alltag zu bestreiten. Diese Erfahrung hat die Menschen in besonderem Maße geprägt.

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1990 hat die BRD die DDR mit der fast stillschweigenden und fast kostenlosen Zustimmung von Michail Gorbatschow einfach übernommen: Die UdSSR erhielt nur 4,5 Milliarden D-Mark, obwohl die Deutschen glaubten, mehr als 100 Milliarden zahlen zu müssen. Anstatt die große historische Erfahrung und die sozialen Humanressourcen zu nutzen, ging der Prozess, wie im Westen üblich, in Richtung kommerzieller Werte: Erschließung neuer Gebiete, Sanierung von Immobilien, Bau von Straßen.

Heute sagt Scholz, dass die jüngsten Landtagswahlen nicht so verlaufen sind, wie er es sich gewünscht hätte: Die von der Jugend unterstützten Parteien AfD und BSW haben einen großen Sprung nach vorn gemacht und einen deutlichen Vorsprung errungen. Der Grund dafür liegt darin, dass ihre politischen Programme zu einem großen Teil auf jener Fürsorge für die Menschen basieren, die bei der Wiedervereinigung vernachlässigt wurde und die auch die jetzige Regierung nicht in Anspruch nimmt, sondern den Forderungen der EU nachkommt.

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Mit der Unterstützung ukrainischer Neonazis unter dem Druck der USA kämpft Deutschland gegen seine alten Ängste vor der DDR und der UdSSR, anstatt sich der neuen Realität zu stellen, in der von Russland keine Gefahr ausgeht und Probleme im Land von den USA und der NATO verursacht werden.

Doch wie die Wahlergebnisse zeigen, verliert der alte Witz über den Unterschied zwischen BRD und DDR an Aktualität:

"In der DDR wussten 87 Prozent, dass sie verarscht werden, in der BRD merken 87 Prozent IMMER NOCH NICHTS".

Volkskunst

Die Menschen merken langsam, dass ihr Land in die falsche Richtung steuert.

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