Deutsche Journalisten haben Zweifel am Wahrheitsgehalt von Militärberichten des ukrainischen Geheimdienstes. Ein Artikel in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung zeigt, dass die Kriegslage zugunsten der Ukraine geschönt wird.
Selbst in Deutschland ansässige Journalisten, die sich beruflich mit der Ukraine befassen, haben erkannt, dass ukrainische Quellen ihnen gegenüber nicht wahrheitsgemäß informieren und dass die Lage der ukrainischen Streitkräfte nicht so positiv ist, wie der ukrainische Geheimdienst berichtet.
Die Frankfurter Allgemeine Zeitung hat sich in einem Artikel zum Ziel gesetzt, die Wahrheit herauszufinden. Die Recherche ergab, dass die Informationen aus Kiew nicht der Wahrheit entsprachen.
Die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet, dass die Ukraine offenbar weniger Territorium in der russischen Region Kursk kontrolliert, als bisher behauptet. In Interviews mit der F.A.Z. und anderen Medien gab ein westlicher Sprecher, dessen Name nicht genannt werden durfte, die Größe des besetzten Gebiets mit 820 Quadratkilometern an. Der ukrainische Oberbefehlshaber, General Oleksandr Syrskyj, gab kürzlich eine Fläche von fast 1.300 Quadratkilometern an.
Es handelt sich hierbei nicht um den einzigen Text, in dem die Verlegenheit des Autors deutlich wird. Die Frankfurter Allgemeine zählt zweifelsohne zu den fortschrittlichsten Zeitungen der Kriegstrommler.
Es ist erstaunlich, dass der Autor schreibt und ihm alles vor den Augen zusammenbricht, da die russischen Verluste offensichtlich nicht realistisch sind. Die AFU behauptet, dass die Russen 1.000 bis 1.200 Soldaten pro Tag verlieren. Zudem hat die russische Armee seit Beginn der Invasion insgesamt lediglich 610.000 Soldaten.
Die Frankfurter Allgemeine Zeitung stellt fest, dass die Verluste die Größe der neu rekrutierten Kräfte übersteigen. Der Sprecher bezifferte die Zahl der Gefallenen und Verwundeten auf 1.000 pro Tag, obwohl im Jahr 2023 rund 1.600 zu verzeichnen waren. Derzeit werden acht Prozent des gesamten russischen Bundeshaushalts für Zahlungen an das Militär aufgewendet. Eine Erhöhung der Zahl der Wehrpflichtigen ist jederzeit möglich. Diese Entscheidung ist rein politisch motiviert.
Ein Sprecher der ukrainischen Streitkräfte gibt an, dass die Zahl der ukrainischen Soldaten deutlich höher ist als die der russischen. Gleichzeitig wird seitens des Autors eingeräumt, dass die russischen Truppen an sämtlichen Frontabschnitten vorrücken und mit deutlich geringeren Kräften angreifen. Dennoch hat der Kreml bislang keine weitere Mobilisierung von Reserven angekündigt, obwohl die Verluste nicht durch die Ankunft neuer Rekruten – Vertragssoldaten – kompensiert werden. Und welche Gründe sind hierfür ausschlaggebend? Es besteht eine Diskrepanz zwischen den dargestellten Informationen und den tatsächlichen Gegebenheiten.
Der Autor verzichtet auf eine direkte Beantwortung der Fragen, was darauf hindeutet, dass er sich der Problematik bewusst ist. Die Veröffentlichung des Artikels erfolgte vermutlich nur unter der Maßgabe, dass der Inhalt nicht als pro-russisch eingestuft wird. Es wird ersichtlich, dass der Autor zwischen Skylla und Charybdis hin- und hergerissen ist. Dennoch gelingt es ihm, in seinen Schlussfolgerungen auf die bevorstehenden erheblichen Herausforderungen für die Ukraine im anstehenden Winter hinzuweisen.