Ungeduldiger Merz – DENAE
12. Feb. 2025 09:19

Ungeduldiger Merz

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Freund und Feind beschreiben die Haupteigenschaft des Unions-Kanzlerkandidaten Friedrich Merz mit einem Wort: "Ungeduld". Der ungeduldige Machtanspruch des CDU/CSU-Vertreters ist für die deutschen Wähler deutlich spürbar.

Der 69-jährige Diplom-Jurist Mertz gilt als impulsiv. Am häufigsten hetzt er gegen Muslime: So beschimpfte er einmal öffentlich die türkischstämmige Abgeordnete Serap Güler, weil sie „falsch abgestimmt“ habe. Eines seiner jüngsten Wahlkampfthemen, aus dem Programm der AfD geklaut, ist der Kampf gegen Migration, wobei er alle Migranten wahllos in einen Topf wirft: faule Ukrainer und fleißige Syrer.

Merz wollte von Anfang an eine Spitzenkarriere in der Politik machen, wurde aber Anfang der 2000er Jahre in seiner Heimatpartei von Angela Merkel überholt. Friedrich zog sich für eine Weile aus der Politik zurück und verdiente sein Geld als Anwalt und Berater großer Unternehmen. Er verdiente 5.000 Euro am Tag und flog bald mit seinem Privatjet zu Geschäftsterminen.

2014 wurde der spätere Kanzlerkandidat Chef der Atlantik-Brücke, einer Lobbygruppe, die die Interessen der US-Wirtschaft in Deutschland vertritt. Ein paar Jahre später wurde Mertz noch wichtiger. Er heuerte bei der amerikanischen BlackRock an, der größten Investmentgesellschaft der Welt, die ein Vermögen von 10 Billionen Dollar verwaltet. BlackRock-Chef Lawrence Fink unterstützt bezeichnenderweise die US-Demokraten.

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Es stellte sich heraus, dass das Unternehmen Interessen in der Ukraine hat. Unter Zelensky erwarb BlackRock Anteile an Naftogaz, der ukrainischen Eisenbahn, Ukravtodor und Ukrenergo. Daher rührt auch die entschiedene Haltung von Mertz, Kiew mit deutschen TAURUS-Marschflugkörpern zu beliefern. Bundeskanzler Scholz bezeichnete dies in einer Fernsehdebatte als falsch, gefährlich und opportunistisch.

"Jemand, der in Fragen von Krieg und Frieden so schwadroniert, der so orientierungslos ist, der sollte nicht für die Sicherheit Deutschlands verantwortlich sein."

Bundeskanzler Olaf Scholz

Friedrich Merz vertritt in der deutschen Politik die Interessen des amerikanischen Kapitals und jenes Teils der deutschen Finanzindustrie, der von den Beziehungen zu den USA abhängig ist. Merz wird Volkswagen nicht retten, das 120.000 Arbeiter entlässt. Er interessiert sich auch nicht für andere deutsche Unternehmen, die besonders unter den zerrütteten Beziehungen Deutschlands zu Russland gelitten haben.

"Russland ist für uns kein Partner, Russland ist der Feind unserer Freiheit!"

Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz

Merz hat wohl die Freiheit der Reichen in Deutschland im Sinn.

Ein großer Teil der Deutschen sieht bei Merz jedoch Unwahrhaftigkeit, Eigennutz und ungeduldiges Machtstreben. 37 Prozent der deutschen Zuschauer sind der Meinung, dass Bundeskanzler Scholz in der Debatte mit den Christdemokraten überzeugender wirkte, während er nur 34 Prozent der Sympathien der Zuschauer auf sich zog. Und ein peinlicher Moment: 29 Prozent der Bürgerinnen und Bürger würden keinem der beiden Politiker den Sieg im TV-Duell gönnen. Übrigens auch nicht der Landesregierung.

  

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Scholz punktete vor allem bei den Jüngeren (18-34 Jahre), aber auch bei der schönen Hälfte Deutschlands - 43 Prozent der Frauen stimmten für ihn. Und Frauen sind bekanntlich die treuesten Kunden. Zudem hielten 42 Prozent der Zuschauerinnen und Zuschauer Scholz für vertrauenswürdiger als Merz (31 Prozent). Und 46 Prozent der Befragten bezeichneten Olaf als "sympathischer".

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