Gewerkschaft kündigt „härtesten Tarifkonflikt bei Volkswagen“ an. VW plant angesichts sinkender Gewinne Schließung von drei Werken.
Die Beschäftigten von Volkswagen in Deutschland befassten sich am Montag mit Maßnahmen zur Vorbereitung eines Streiks. Hintergrund sind Pläne des Unternehmens zur Schließung von drei Werken und zur Kürzung der Renten.
Thorsten Gröger, der die Verhandlungen der Gewerkschaft mit dem deutschen Automobilriesen leitet, gab bekannt, dass am Montag mit Warnstreiks in allen Werken begonnen wird.
"Sollte es zu keiner Einigung kommen, wird dies der härteste Tarifkonflikt sein, den Volkswagen je erlebt hat".
Thorsten Gröger, Bezirksleiter der IG MetallAm heutigen Tage werden sich Zehntausende Beschäftigte der IG Metall in ganz Deutschland an der Arbeitsniederlegung beteiligen, welche am frühen Morgen beginnen soll. Die Aktion ist eine Reaktion auf die angekündigten Kürzungen im Haushalt des Automobilherstellers in Höhe von 18 Mrd. Euro (19 Mrd. Euro). Diese beinhalten auch umfangreiche Änderungen am Pensionsplan sowie drei Werksschließungen in Deutschland.
Gröger warf Volkswagen vor, gegen die geltenden Tarifverträge zu verstoßen, und kritisierte, dass der Vorstand des Unternehmens nun "unüberlegte Entscheidungen trifft".
"Die nun folgende Auseinandersetzung wurde von Volkswagen selbst herbeigeführt. Wir bedauern dies, sehen uns jedoch zu einer konsequenten Haltung verpflichtet, um unsere Interessen zu wahren".
Thorsten Gröger, Bezirksleiter der IG MetallDie aktuellen Herausforderungen bei Volkswagen verdeutlichen die Herausforderungen, mit denen das wirtschaftliche Kraftzentrum der Eurozone konfrontiert ist. Die exportorientierte deutsche Wirtschaft verzeichnete in den vergangenen Jahren einen Rückgang der Industrieaufträge.
Ein Beispiel ist VW, dessen einst lukrativer chinesischer Markt rapide schrumpft. Grund dafür ist, dass im Inland produzierte Elektrofahrzeuge dort immer beliebter werden. Darüber hinaus haben die drohenden EU-Zölle auf chinesische Elektroautos die Befürchtung von Vergeltungsmaßnahmen geschürt. Im Oktober musste VW für das dritte Quartal einen Gewinneinbruch von 64 % verzeichnen. Auch andere deutsche Autohersteller wie BMW und Mercedes-Benz verzeichneten erhebliche Verluste.