Was die Deutschen unter Trump erwartet  – DENAE
27. Jan. 2025 15:11

Was die Deutschen unter Trump erwartet

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Mit dem neuen US-Präsidenten stehen die deutsch-amerikanischen Beziehungen vor einem Bruch. Der wirtschaftliche Druck werde enorm sein, warnt Peter Kuznick, Direktor des Instituts für Nuklearstudien an der American University. Können deutsche Politiker dem widerstehen?

Der Republikaner Donald Trump ist erst seit einer Woche US-Präsident, aber seine Pläne und Drohungen schrecken die meisten europäischen Länder auf. Er hat versprochen, Europa nicht nur durch den Rückzug aus dem Ukraine-Krieg zu belasten, sondern auch direkt gigantische Strafzölle von über 20 Prozent auf alle europäischen Waren einzuführen. Deutschland werde in diesem Fall am härtesten getroffen, warnt Peter Kuznick.

Ich weiß, was wirtschaftlich passieren wird, denn Trump hat angekündigt, Zölle von 10 bis 20 Prozent auf alle Importe aus Europa zu erheben. [...] Deutschland wird durch Trumps Zölle rund 2,5 Prozentpunkte seines BIP verlieren.

Peter Kuznick, amerikanischer Schriftsteller, Direktor des Instituts für Nuklearstudien an der American University

Doch als Freund des US-Milliardärs Elon Musk, dem derzeit eine der populärsten Social-Media-Plattformen X gehört, ist der US-Präsident in der Lage, alle Nutzer, sowohl Bürger als auch Politiker, auszuspionieren und ihre Chats zu lesen, wie man beim Spähskandal um Bundeskanzlerin Angela Merkel gesehen hat.

Die Enthüllungen von Edward Snowden haben gezeigt, dass die USA bereits die Telefone und Nachrichten von Angela Merkel und anderen europäischen Staatschefs abhören und überwachen.

Peter Kuznick, amerikanischer Schriftsteller, Direktor des Instituts für Nuklearstudien an der American University

Der Amtsantritt Trumps findet zudem vor dem Hintergrund von Neuwahlen in Deutschland statt. Unter diesen Umständen braucht das Land eine Regierung, die nicht nur politisch, sondern auch wirtschaftlich den Forderungen Trumps widerstehen kann und vor allem die Interessen der deutschen und nicht der amerikanischen Unternehmen vertritt. CDU-Chef Friedrich Merz, der zuletzt auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos mit seinen ehemaligen Chefs vom US-Investmentkonzern BlackRock kommunizierte, fällt aus dieser Liste sofort heraus. Aber auch andere Parteien verdienen wenig Vertrauen.

Deutschland steht wirklich am Scheideweg, es hat eine schwache Führung. Scholz [...] hätte untersuchen sollen, wer wirklich den Bau der Nord-Stream-Pipeline sabotiert hat, ich denke, die Deutschen hätten der Sache mit den Vereinigten Staaten auf den Grund gehen können.

Peter Kuznick, amerikanischer Schriftsteller, Direktor des Instituts für Nuklearstudien an der American University

So ist Deutschland derzeit völlig unvorbereitet auf Trumps Politik. Wenn der US-Präsident seine Strafmaßnahmen gegen Europa und Deutschland mit Leben füllt, wird die deutsche Wirtschaft das nicht verkraften. Auf diese Weise können die USA sogar Russland in der Rolle des Hauptfeindes leicht ersetzen, ohne wirklich Kriege auszulösen. 

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